Penguin Verlag, Thriller, 624 Seiten, Gebundene Ausgabe
Inhalt
Ein taffer Cop in einer spräden, grauen Umgebung. Das ist Macbeth, und er ist gut in dem, was er macht. In der Drogenbekämpfung ist es so gut wie kein anderer – nicht zuletzt, weil er selbst mehr als genug Erfahrung in diesem Milieu hat. Er strebt nach Erfolg, kennt seine Freunde, aber seine Feinde noch viel besser. Und irgendwann fängt er selbst an zu töten …
Meinung
Schon lange ist es mir nicht mehr dermaßen schwer gefallen, ein Buch abzubrechen. Jo Nesbo gehört zu meinen persönlichen Meistern im Thriller-Bereich und ich habe mich nicht nur lange auf das Buch gefreut – ich war auch voller hoher Erwartungen. Vielleicht war das das Problem, denn wer hohe Erwartungen hat, der kann auch bitterböse enttäuscht werden.
Leider war genau das bei mir der Fall. Der fantastische Schreibstil von diesem Autor, der zweifelsohne zu meinen Lieblingen gehört, konnte mich leider nicht weiter als 276 Seiten tragen. Nicht einmal die Hälfte habe ich also geschafft. Woran lag es?
Zum einen muss ich sagen, dass ich starke Probleme hatte, überhaupt in die Geschichte hineinzufinden. Es war irgendwie sehr langatmig, obwohl einiges passiert ist. Ich war überfordert mit den vielen Charakteren, nicht zuletzt, weil ich sie anfangs überhaupt nicht unterscheiden konnte. Nachdem sich dieser erste Eindruck dann etwas gelegt hatte, wurde es jedoch nicht wirklich besser.
Ich kam mit dem Protagonisten nicht zurecht, und das ist wohl der ausschlaggebendste Grund dafür, dass ich das Buch letztendlich zur Seite gelegt habe. Keinerlei Identifikation, Macbeth blieb ein grauer Schatten in einer ebenfalls grauen Umgebung und zwischen grauen Figuren. Bei ihm war es aber am schlimmsten, er war mir regelrecht unsympathisch. Er konnte mich also nicht nur nicht überzeugen, er hat mich sogar enttäuscht. Ich konnte keine seiner Beweggründe verstehen. Das ist sicherlich auch nicht ungewöhnlich, zum Stil der Geschichte würde es passen, dass man erst einmal nicht einverstanden ist mit dem, was dort passiert. Das Buch entspricht keinerlei Normen, hat keine Klischees, was zwar einerseits gut ist, mich andererseits aber auch teilweise ziemlich aufregen konnte. Ohne zu spoilern ist es schwer, die Gründe dafür aufzuzählen, aber ich habe Macbeth als egozentrischen, naiven Menschen ohne Rückrat kennengelernt – und mochte meine Lesezeit irgendwann einfach nicht mehr mit ihm verbringen.
Fazit
Es ist nicht so, dass ich nicht wissen wollen würde, wie die Geschichte ausgeht, aber die Figuren haben es mir leider sehr schwer gemacht, den Spaß an dem Buch zu finden. Der wunderbare Schreibstil reißt wenigstens einen kleinen Teil heraus, aber alles in allem war dies leider eine Enttäuschung.
1 von 5 Buchherzen ♥