Der Banker mit dem Stöckelschuh von Katja Kleiber

Krimi, 262 Seiten, E-Book

Inhalt

Ein erschlagener Banker mitten in Frankfurt. Vollgepumpt mit Koks.
Sandys Schwester Silvia gerät unter Verdacht, ihren Chef ermordet zu haben. Privatdetektivin Sandy setzt alle Hebel in Bewegung, um Silvias Unschuld zu beweisen. Die ehemalige Punkerin nimmt sogar einen Job in einer Großbank an, um den Mord aufzuklären. Als Sandy herausfindet, dass ihre Schwester sie belogen hat, muss sie sich entscheiden, ob sie auch gegen die eigene Familie ermittelt. Erst ein Ausflug ins Rotlichtmilieu bringt sie auf eine neue Spur. Musste der Banker sterben, weil er heimlich Stöckelschuhe trug?

Meinung

Krimis aus der Heimat sind für mich immer noch die besten! Ich liebe es, die dunklen Seiten der Stadt kennenzulernen, in der ich lebe und Figuren zu begleiten, von denen ich das Gefühl habe, dass ich ihnen auf dem Weg zur Arbeit genau so begegnen könnte. Deswegen mochte ich auch das Buch von Katja Kleiber sehr gerne.

Der Krimi startet nicht wie ein typischer Krimi, sondern vielmehr damit, dass man die Figuren nach und nach kennenlernt. Ich fand diesen Einstieg in das Buch sehr gelungen, an der ein oder anderen Stelle hätte ich mich jedoch am Beginn schon ein klein wenig mehr Tempo gewünscht.

Generell hat man hier wenig von der typischen Ermittlungsarbeit, sondern begleitet die Protagonistin Sandy bei ihren detektivischen Tätigkeiten. Sie geht manchmal sehr unkonventionell vor, was mir besonders gut gefallen hat. So lernt man auch Ecken und Orte kennen, die sonst vielleicht verborgen geblieben wären. Und man kommt auf Spuren, die ein typsicher Polizist oder eine Polizistin vielleicht gar nicht gesehen hätte. Hinzu kommen Sandys Freunde und Bekannte, die ebenfalls aus vielen Rastern zu fallen scheinen und gerade deswegen so wunderbar in diesen Krimi passen!

Die Charaktere verdienen generell noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit in dieser Rezi. Denn sie sind einfach cool, anders kann man es nicht sagen. Mir ist Sandy schnell ans Herz gewachsen, vor allem weil sie einfach mal ganz anders ist. Ihre Schwester Silvia nimmt ebenso einen großen Platz im Buch ein und auch sie fand ich sympathisch – auch wenn ich mit ihr erst einmal meine Anlaufschwierigkeiten hatte. Wombel ist der Dritte im Bunde und so außergewöhnlich wie sein Spitzname – aber auch ihn kann man wohl irgendwie als “coole Socke” beschreiben. Das Trio hat mir insgesamt einfach sehr gut gefallen!

Leicht sind die Ermittlungen keineswegs, aber ich hatte als Leserin immer das Gefühl, dass jeden Moment etwas Entscheidendes passieren könnte und habe deswegen die ganze Zeit den Eindruck von Spannung nicht verloren. Gleichzeitig ist die Handlung nicht überhastet oder gar unglaubwürdig, sondern schreitet in einem sehr angenehmen Tempo voran.

Fazit

Ein unkonventioneller Krimi mit vielen Facetten aus dem Privatleben unserer Protagonistin. Dabei gemächlich, aber dennoch spannend. Für mich ein wirklich gutes Buch!

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

Danke an Katja für das Rezensionsexemplar!