Gmeiner Verlag, Kriminalroman, 256 Seiten, E-Book
Inhalt
Eigentlich sollte es ein entspannter Weihnachts-Kurzurlaub über die Feiertage werden. Kerstin fährt mit Mann André und Sohn Lukas zur Familienfeier in einem vielversprechenden Hotel in den Bergen – doch erst einmal sieht es so aus, als würden sie gar nicht ankommen. Fieser Schneefall verstopft die Straßen. Und als das Dreiegspann dann doch ankommt, wartet die restliche Familie bereits vor verschlossenen Hoteltüren. Zum Glück kommt die Besitzerin des Hotels nach einigen bangen Minuten – und verspricht der Gruppe, dass die trotz der Schließung des Hotels dort über die Feiertage verweilen darf.
Kerstin ist nur wenig begeistert, mit der Verwandtschaft dort eingesperrt zu sein, versucht aber das Beste darin zu sehen. Dann aber wird die plötzlich immer und immer wieder in mysteriöse und vor allem gefährliche Situationen gebracht. Ist dort womöglich jemand, der ihr nach dem Leben trachtet?
Meinung
Ein Weihnachtskrimi zwischen all den besinnlichen Romanen – darauf hatte ich richtig Lust und der Klappentext klang sehr verheißungsvoll. Ich bin schnell in das Buch hereingekommen, musste mich allerdings erst ein wenig mit dem Schreibstil der Autorin “warmlesen” – ich empfand ihn als relativ kurzatmig und einfach, was keinesfalls negativ gemeint ist. Ich fand, dass er zur Geschichte gut gepasst hat, wobei ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Beschreibung gewünscht hätte. Dafür aber fand ich die Figuren sehr interessant ausgearbeitet und auf recht wenigen Seiten sehr gelungen dargestellt. Ich hatte – trotz der großen Menge an Charakteren – einen guten Überblick und konnte mich gut hineinversetzen in die zwischenmenschliche Ebene. Kerstin fand ich eine interessante Figur und mochte es, dass sie sich sogar ein klein wenig entwickelt hat im Laufe der Story.
Spannend fand ich natürlich auch das Szenario – eingeschneit in einem verlassenen Hotel und das am eigentlich schönen Weihnachtsabend. Schnell kam ein spannendes Gefühl auf und ich wollte zwingend weiterlesen. Die Szenen sind wirklich teilweise sehr erschütternd beschrieben – Kerstin bekommt es tatsächlich häufig mit der Angst zu tun. Etwas irritiert hat mich, dass ich das Gefühl hatte, der Weihnachtsabend würde ewig lange gehen. Normalerweise hätte so viel niemals an einem Nachmittag oder Abend passieren können.
Das Ende war dann zum Teil etwas vorhersehbar, aber deswegen nicht minder gelungen oder spannend. Ich fand, dass man schon einiges herauslesen konnte, bevor es zum Showdown kam. Nichtsdestotrotz fand ich auch das Ende gut und fand es vor allen Dingen schön, dass es trotz Krimi am Ende noch so etwas wie eine kleine Versöhnung gab. 🙂
Fazit
Mal ein etwas anderes Buch zur Weihnachtszeit. Ein kurzweiliger, spannender Krimi, der sich schnell lesen lässt und einen auf keinen Fall Weihnachten in einem verschneiten Hotel verbringen lassen will. 😉