Piper Verlag, 512 Seiten, Roman, E-Book
Inhalt
Die Londoner Krankenschwester Lissa kümmert sich um alle, nur zu wenig um sich selbst. Erst ein traumatisches Erlebnis macht ihr klar, dass sie eine Auszeit braucht: irgendwo, wo es ruhig ist, alle nett zueinander sind und der Himmel unendlich scheint. Das schottische Heimatdorf des Ex-Soldaten Cormac ist Idylle pur, aber ihm fehlen neue Impulse. So tauschen die beiden für drei Monate ihre Wohnungen. Per Mail helfen sie einander, sich in der jeweils neuen Heimat zurechtzufinden. Anfangs geht es um ganz alltägliche Fragen, doch aus dem leichten Geplauder wird nach und nach mehr: Was als kleine Atempause startet, wird zum Beginn einer ganz neuen Geschichte …
Meinung
Ich bin großer Fan der Bücher von Jenny Colgan – vor allem der Happy Ever After Reihe, von der ich die ersten beiden Bände verschlungen und geliebt habe. Deswegen war die Erwartung hier gleichermaßen hoch und gleichzeitig war ich schon im Vorhinein sicher, dass wieder eine herzerwärmende Geschichte auf mich warten würde.
Der Beginn war anders als erwartet, aber durchaus gut. Die Figuren fand ich wieder super gut getroffen, fernab von Klischees und einfach nur sympathisch. Jenny Colgan hat es drauf, innerhalb kürzester Zeit eine Verbindung zwischen Figuren und Leser zu schaffen und das finde ich einfach großartig an ihren Büchern.
Ebenso großartig ist ihr fesselnder Schreibstil, die angenehme Kapitellänge und das sie es nicht nötig hat, Szenen künstlich in die Länge zu ziehen. Sie schreibt auf relativ wenig Platz einfach sehr gehaltvoll und man hat den Eindruck, das viel passiert ohne dass es in Langatmigkeit ausartet.
Dennoch hat mir dieser Teil der Reihe nicht so gut gefallen wie die anderen beiden. Die Idee des Rollentauschs und de Perspektivwechsels dieser so unterschiedlichen Persönlichkeiten war sehr spannend. Meiner Meinung nach ging es aber eine Spur zu lange nur sehr oberflächlich zu. Viel hin und her zwischen den beiden Protagonisten, aber irgendwie kam mir das sehr unpersönlich rüber. Ich fand beide Figuren an sich wie gesagt sehr gelungen und na klar wünscht man sich als Leser einen ganz bestimmten Ausgang der Geschichte. Aber für mich hat es einfach viel zu lange gedauert. Dafür ging das Ende mir viel zu schnell und war im Gegensatz zu den Gefühlen davor plötzlich etwas too much, fast schon etwas holprig vor lauter Schnelligkeit.
Was ich jedoch besonders positiv in Jenny Colgans Büchern finde, ist ihre Fähigkeit, auch Randthemen immer sehr wichtig zu machen, Klischees dabei zu umgehen und sehr interessante Nebenhandlungen zu spinnen. Das hat mir in diesem Roman ganz besonders gut gefallen.
Fazit
Den schottischen Charme hat Jenny Colgan auch hier wieder gekonnt eingefangen. Alledings ist der Funke zwischen den Protagonisten lange nicht so recht übergesprungen und dafür war das Ende zu plötzlich. Dennoch eine süße Geschichte, hinter der eine gute Idee steckt.