Swimmingpool: Mord unter Stars von Luc Winger

Books on Demand, Kriminalroman, 318 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Es sollte eigentlich ein entspannter Urlaub werden. Aurélie und Serge, mit dabei ein paar Freunde. Doch der Sommer 1968 verläuft anders, als erwartet. Saint-Tropez wartet zwar mit allerlei wunderschönen Orten auf und es sieht so aus, als würde das junge Paar sogar bei den Dreharbeiten für einen absoluten Top-Film mitwirken können, doch dann geschieht ein Mord. Und mit dem auftauchen der hiesigen Madame le Commissaire fangen die verwirrenden Ermittlungen unter den Stars des Sets an …

Meinung

Ein Krimi für den Sommer – das passt momentan wie die Faust auf’s Auge. Ich war sehr gespannt auf einen Kriminalfall der etwas anderen Art, denn nicht nur spielt er an einem sehr spannenden Schauplatz, er handelt außerdem in der Vergangenheit. 1968, Saint-Tropez, und eine Clique, bei denen jeder ein anderes Geheimnis zu hüten scheint. Ich fand den Anfang des Buches sehr gelungen, wenn auch schon gleich sehr aufreibend und unter-die-Haut-gehend. Wir machen schließlich einen Zeitsprung und landen im sommerlichen Saint-Tropez, wo schließlich alles beginnt.
Ich finde es gelungen, dass es sehr subtil losgeht. Dieser Krimi ist nicht typisch, aber es hat gerade deswegen auch seinen Reiz. Wir haben nicht direkt einen Mord, sondern hangeln und vielmehr an Verwirrungen durch die Handlung, bis es dann schließlich den großen Knall gibt. Dabei befindet man sich als Leser die meiste Zeit über am Drehort eines Spielfilms und bekommt dort einiges zu erleben. Hier gibt es allerdings auch ein kleines Manko: Für mich waren manche Szenen leider etwas zu langatmig, ich hätte mir an dieser Stelle vielleicht noch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Klar, der Drehort ist der Hauptschauplatz, aber Saint-Tropez hat ganz sicher noch andere tolle Orte, die ich gerne erkundet hätte – vor allem im Charme der Sechziger-Jahre.
Zum Ende hin wurde es dann noch einmal sehr spannend. Madame le Commissaire finde ich unheimlich sympathisch, ich mag ihre Art sehr gerne und habe sie dementsprechend mit viel Freude begleitet. Aber auch die anderen Figuren gewannen immer mehr an Tiefe, die Situationen waren in sich sehr schlüssig, auch wenn man zwischendrin auf falsche Fährten geführt wurde. Manchmal vielleicht ein klein wenig zu offensichtlich, aber das kann auch einfach nur ein Gefühl von mir gewesen sein.
Auf jeden Fall drängt einen der Krimi dazu, mitzuraten und zu ermitteln. Man kann sich viele Varianten und viele Täter vorstellen, dass man einen großen Teil des Buches aus der Sicht der Clique erfährt, gibt einem das Gefühl, man würde die Figuren kennen. Dann ist aber doch oftmals alles anders, als man denkt …

Fazit

Ein guter Krimi aus einer etwas anderen Perspektive und an einem sehr interessanten Schauplatz. Französischer Charme, ein bisschen jugendlicher Leichtsinn und Schicksale, die aufeinanderprallen. Dazu eine sehr interessante Madame le Commissaire – empfehlenswert!
4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥
Danke an den Autor für das Rezensionsexemplar!