Interview mit Vivien Summer

Vivien Summer, Autorin im Impress Verlag , steht mir heute Rede und Antwort. Als Testleserin darf ich sie bei ihrem neusten Projekt begleiten und kann schon so viel verraten: Es kommt Großes auf euch zu!

 

Seit wann schreibst du selbst? Gab es einen ausschlaggebenden Grund? Wolltest du immer Autorin werden?

Ich schreibe seit 2009 – und der ausschlaggebende Grund war meine Traurigkeit darüber, dass die Biss-Reihe zu Ende war. Zuerst habe ich jede Fanfiktion dazu verschlungen, bis ich mich während eines Familienurlaubs mit einem Notizbuch an den Strand gesetzt und einfach mal selbst angefangen habe zu schreiben.

Früher hätte ich nicht gesagt, dass ich überhaupt jemals Autorin werden wollte. Ich hab erst mit vierzehn oder fünfzehn angefangen zu lesen und wäre davor niemals auf die Idee gekommen, selbst ein Buch zu schreiben. Jetzt kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass es anders wäre!

 

Gibt es eine Autorin/einen Autor, der dich inspiriert? Wenn ja, wer ist es und warum?

Es gibt ganz sicher mehr als einen und eigentlich sind es nicht mal immer die großen, internationalen Autoren. Zu den großen gehört aber ganz sicher Cassandra Clare – ich stehe total auf ihre dramatischen Liebesgeschichten, die mich irgendwie selbst inspiriert haben – aber manchmal heißt Inspiration auch Motivation und die habe ich ganz eindeutig von einer lieben Freundin und Autorenkollegin! Seit ich sie kenne haue ich nur so in die Tasten!

 

Welche Erfahrungen hast du mit deinem ersten Buch gemacht? Wie war der Weg dorthin und was hast du gemacht, als du mit dem Manuskript fertig warst?

Mein erstes Buch „Dicionum“ erschien zuerst 2014 im Selbstverlag. Meine Erfahrung – nervenraubend. Ich war viel zu ungeduldig und hätte das ein oder andere Korrektorat durchführen sollen; allerdings war es auch eine unglaubliche Erfahrung zu sehen, wie das erste eigene Buch ankommt.

Spannender war dann irgendwie alles, als ich mich an einen Verlag getraut habe. Der Weg zum fertigen Manuskript war geprägt von Höhen und Tiefen, Selbstzweifeln, ganze Plotänderungen (zum Beispiel habe ich Band 1 „Spark“ nach Fertigstellung der Reihe komplett neugeschrieben), aber auch unglaublich viel Freude, dank meiner Community auf FanFiktion.de, die mich seit meiner Schreibanfänge 2009 begleitet! Als das Manuskript fertig war, ging es natürlich erstmal an die Überarbeitung und – nach einigen, eigentlich unnötigen Aufschüben – habe ich mich auch dann getraut, mein Manuskript vorzustellen.

 

Wie arbeitest du? Machst du dir nur Notizen, planst du die Handlung komplett im Voraus oder lässt du dich auch gerne mal von deinen eigenen Charakteren überraschen?

Eine Mischung aus allen dreien! Bevor ich mit einer neuen Geschichte anfange, plane ich die Welt, die Charaktere und ihre Verbindungen zueinander. Wie das Ende aussieht, weiß ich eigentlich selbst nie und das ist auch gut so! Nachdem ich es in meinem Projekt, an dem ich gerade arbeite, geplant habe, habe ich gemerkt, dass ich mich überhaupt nicht auf etwas anderes einlassen konnte – alles war strickt durchgeplottet, weshalb ich irgendwann die halbfertige Geschichte verworfen und nochmal von vorn angefangen habe. Manchmal muss man sich eben vom Plan lösen und das machen, wo die Charaktere einen hintreiben! Das merke ich im Moment auch sehr stark, also, das meine Charaktere manchmal machen, was sie wollen oder etwas sagen, was noch überhaupt nicht geplant war. Aber das macht doch das Schreiben auch aus, oder? Dass selbst der Autor manchmal überrascht ist, was da gerade passiert.

 

Woher kommen deine Ideen? Manche Autoren träumen ja beispielsweise von ihrer Handlung, bei anderen ist das Buch ganz nah am eigenen Leben orientiert. Wie ist das bei dir?

Ich wünschte, ich würde mal etwas träumen – aber wenn ich träume, und mich erinnere, waren es immer bloß Albträume, mit denen man nichts anfangen konnte.

Bei mir kommen Ideen zum Beispiel durch andere Bücher, bei denen ich mir gedacht habe: Sowas möchte ich auch! Was auch eine Rolle spielt, ist ganz eindeutig Musik! Mit den Texten und Emotionen eines Liedes entsteht bei mir sofort ein Kopfkino, meist nur von einer einzigen Szene. Um diese Szene entsteht dann die Geschichte. Gerade in der Anfangsphase weiß ich recht wenig, aber es macht Spaß, die Welt darum herum aufzubauen. Helfen können mir dabei vor allem Bilder, die ich auf weheartit sammle – damit könnte ich echt Stunden verbringen.

 

Kommst du gut mit Kritik aus oder hast du Bammel vor schlechten Rezensionen und Meinungen?

Kritik ist ja erstmal eigentlich immer positiv, zumindest, wenn sich jemand wirklich die Mühe macht, seine Kritik auszuformulieren. Nicht immer kann ich sie verstehen, gerade, weil Geschmäcker verschieden sind und manches bei mir nur ein riesiges Fragezeichen auslöst. Also ja – die Angst vor schlechten Rezensionen ist immer da, weil man als Autor schließlich viel Zeit und Gedanken investiert und am Ende hofft, die Leser sind davon genauso angetan wie man selbst.

Schlussendlich versuche ich es aber positiv zu sehen, auch wenn es im ersten Moment alles andere als schön ist und einem auch mal den Tag vermiesen kann. Das Wichtigste ist eben doch, dass man sich davon nicht den Mut und den Spaß nehmen lässt! Man kann nicht jeden glücklich machen, aber mit der Kritik kann man an sich arbeiten und es immerhin versuchen.

 

Gibt es Charaktere, die du selbst geschaffen hast, und die du im Nachhinein nicht mehr leiden kannst? Oder bist du immer mit allen Figuren zu hundert Prozent zufrieden?

Also mit allen Figuren zu hundert Prozent zufrieden … wer ist das schon? Hauptsächlich kommt es bei meinen Nebencharakteren vor, dass ich sie irgendwann nicht mehr richtig mag und sie mich nerven. Ich war noch nie ein Fan von Nebencharakteren, daher gibt es nur wenige, die ich selbst mag und immer wieder in die Handlung einbeziehe – leider vergesse ich sie auch mal schnell, wenn zu viel um meine Protagonisten herum passiert.

 

Liest du so viel wie du schreibst?

Früher auf jeden Fall! Wenn ich das Geld dazu gehabt hätte, hätte ich jeden Tag Minimum ein Buch verschlingen können – zumindest, als ich mit vierzehn dann mal irgendwann angefangen und einiges aufzuholen hatte. Aktuell ist es mit dem Lesen stark zurückgegangen, weil ich zu tief im Schreibprozess stecke und mich von anderen Büchern dann wieder nur beeinflussen lasse. Bei dem ein oder anderen kann ich nicht widerstehen, aber von zu genreähnlichen Geschichten halte ich mich besser fern. Aktuell haben es mir zum Beispiel Liebesromane angetan, obwohl ich bis vor kurzem nie welche gelesen habe, wenn darin weder Fantasy noch irgendwas Dystopisches gewesen war.

 

Mit welchem Buch hast du deine Lese- und Schreibleidenschaft entdeckt? (Oder gibt es das EINE BUCH vielleicht gar nicht?)

Twilight … herrje. Hätte ich es nicht so oft gelesen, würde ich es vielleicht immer noch so toll finden – damals war es echt das Größte für mich.

 

Hast du als Autorin bestimmte Ziele oder Wünsche für die Zukunft?

Ich bin niemand, der sich Ziele setzt, aber träumen tue ich natürlich schon von den verrücktesten Dingen – ich lasse mich auch gern überraschen, was noch alles auf mich zukommt! Aufhören zu schreiben möchte ich aber nie und hoffe, dass es immer so bleiben wird! Es macht einfach zu viel Spaß, in andere Welten zu tauchen und andere dorthin mitzunehmen – ich kann mir also nur wünschen, dass es immer jemanden geben wird, der mit mir kommen möchte!

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