Der Duft des Wals von Paul Ruban

Aufbau Verlag, Roman, 223 Seiten, E-Book

Inhalt

Judith und Hugo versuchen, ihre Ehe zu retten, indem sie sich einen Aufenthalt in einem luxuriösen All-inclusive-Resort in Mexiko gönnen. Das Meer glitzert am Horizont, die Eiswürfel klirren im Glas, doch dann trübt sich die Stimmung: Ein toter Wal wird an den Strand gespült und verströmt einen üblen Geruch, den die tropische Brise trotz aller Bemühungen des Hotelpersonals bis in den letzten Winkel trägt. Wie lange lässt sich unter diesen Umständen die Illusion vom perfekten Urlaubsparadies aufrechterhalten? Mit viel Humor und Zärtlichkeit lotet Paul Ruban das Unbehagen aus, das sich im Verborgenen einstellt und so lange verstärkt, bis es nicht mehr zu ignorieren ist.

Meinung

Ein absurd-guter Roman voller kleiner und großer Tragödien, Missverständnissen und Familienproblemen. Wir bekommen hier alles inklusive: Verschiedene Sichtweisen und Erzählperspektiven, Personen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und am Ende vor allem eine ganze Reihe voller Metaphern, die das Lesen vor allem amüsant gemacht haben. Dieser Roman regt zum Nachdenken an und kombiniert gleich mehrere zwischenmenschliche Situationen, die uns allen auch sehr gut oder aber immerhin entfernt bekannt vorkommen. Ich denke, jede*r kann mit diesem Roman etwas anfangen. Auf wenigen Seiten geschieht hier gleich eine ganze Menge. Gespickt mit einigen Extremen schwebt – oder sollte ich besser sagen stinkt – über allem der tote Wal. Die Verbindung zwischen dem toten Tier und den toten Gefühlen und der oft auch toten Kommunikation war wirklich meisterlich.

Sprachlich wirklich ein sehr gutes Buch, ich habe es schnell und sehr sehr gerne gelesen. Einzig das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, am Ende bleiben aber 4 Buchherzen und eine Geschichte, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥