Dumont Verlag, Roman, 400 Seiten, Ebook
Inhalt
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.
Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter?
Meinung
Leute … dieses Buch! Es hat mich emotional so wahnsinnig mitgenommen und auf ganzer Linie beeindrucken können. Ich habe es geliebt und kann gleich vorweg sagen, dass das hier eine ganz große Leseempfehlung wird!
Der Autor schreibt so wahnsinnig gut und ergreifend. Er schafft es, aus alltäglichen Situationen und eigentlich unbesonderen Gegebenheiten eine richtig tolle Geschichte zu machen. Es ist nicht das erste Buch, das ich von ihm lese, daher weiß ich, dass das eine Spezialität ist. Und auch sonst sind mir in der Gegenwartsliteratur wenige Autoren bekannt, die so spannend und in einem so tollen Aufbau eine Geschichte erzählen können, die einen von der ersten bis zur letzten Seite begeistern können. Und vor allem – und das ist der Grund für meine gute Bewertung – bleibt dieses Buch auch über das Lesen hinaus im Kopf. Es bleibt hängen, weil es so unvorbereitet ins Herz getroffen hat. Es bleibt hängen, weil es so viele Gegensätze hat, so viele Alltags-Happy-Ends, so viele Situationen, die wir irgendwie alle kennen. Und die der Autor doch zu etwas besonderem macht.
Der Schreibstil ist gewaltig gut. Wirklich! Allein deswegen solltet ihr es lesen. Um euch davon zu überzeugen, dass es diesen fantastischen Autor gibt! Ich merke schon, ich kann gar nicht viel anderes schreiben außer tonnenweise Lob … Aber muss man eigentlich mehr als das wissen?
Fazit
Andreas Izquierdo hat in mir einen riesigen Fan gewonnen. Und vor allem Walter hat einen Fan. Ich finde ihn großartig! Lest dieses Buch unbedingt, es wird euch in so vielen Punkten bereichern!