Wilder Wein von Alexander Oetker

Hoffman und Campe, Krimi, 304 Seiten

Inhalt

Im idyllischen Sauternes im Garonne-Tal wird der edelste Süßwein der Welt angebaut – und ausgerechnet hier wird mitten in der Erntezeit eine junge Winzerin tot in ihrem Weinkeller aufgefunden. Das bei der Vergärung entstehende giftige Gas hat sie umgebracht. Aber ist das schon die ganze Wahrheit? Während die örtliche Polizei von einem Unfall ausgeht, verlässt sich Commissaire Luc Verlain auf sein Bauchgefühl und setzt Ermittlungen durch. In der kleinen Gemeinde aber stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Offenbar hat sich die Winzerin mit ihrem Kampf gegen Pestizide und gepanschte Weine so einige Feinde gemacht. Und dann gibt es da noch ein Geheimnis, dessen Wurzeln weiter in die Vergangenheit zurückreichen …

Meinung

Die Bücher rund um Luc Verlain begleiten mich nun schon eine ganze Weile. Seit Band 1, um genau zu sein. Seitdem lese ich jedes Jahr das neue Buch, das rund um den für mich mittlerweile kultigen Kommissar erscheint. Und jedes Jahr freue ich mich sehr darauf.

Auch „Wilder Wein“ besticht wieder durch seine Atmosphäre. Sauternes ist ein idyllischer Ort. Eine eingeschworene Gemeinde, in der man zusammenhält – oder? Alexander Oetker konnte mich als Leserin wirklich ganz hervorragend mitnehmen. Ich habe ihn gerne begleitet, bin gerne mit ihm auf Spurensuche gegangen. Er schreibt bildlich und sehr angenehm, sodass man wirklich nur so über die Seiten fliegt.

Der Fall an sich war spannend und durchdacht. Ich hatte leider relativ schnell eine Vermutung und irgendwie hat sich dadurch die Handlung ein bisschen langatmig entwickelt. Zwischenzeitlich hatte ich dann doch kurz den Eindruck, dass das alles irgendwie nichts Neues ist. Das Thema Wein, die Intrigen, Eifersucht … es kam mir alles so vor, als hätte ich es schon einmal gelesen. Als passionierter Frankreich-Krimi-Leser kann das natürlich passieren und wir alle lieben diese Art von Krimi ja vor allem wegen dem Setting und den meistens etwas gemütlicheren Figuren. Aber dass bei diesem Buch obendrein dann noch damit geworben wird, dass es Luc Verlains „gefährlichster“ Fall ist … das hat für mich nicht zueinander gepasst.

Letztendlich war es aber doch ein Fall, der mich am Ende noch überraschen konnte und dessen Auflösung mir gut gefallen hat. Und ich mochte auch wieder die privaten Szenen, in denen man etwas über Verlain erfährt, sehr gerne.

Fazit

Nicht der beste Krimi aus der Feder von Alexander Oetker, aber alles in allem doch ein gelungener und spannender Fall. Ich freue mich auf weitere Ermittlungen!

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥