Die Reise der Sommerfrauen von Sarah Morgan

Harper Collins, Roman, 413 Seiten, E-Book

Inhalt

Kathleen will sich wieder ins Abenteuer stürzen und lieber die große Reise quer durch die USA unternehmen – statt ins Seniorenheim zu ziehen. Ihre Tochter Liza steckt mitten im Alltagstrubel mit Mann und Kindern. Da fehlten ihr neue Sorgen um ihre Mutter gerade noch. Aber sie treffen eine Vereinbarung: Liza hütet das Cottage in Cornwall, wenn Kathleen sich von jemandem fahren lässt. Das übernimmt die junge Martha allzu gern und nutzt die Chance, endlich den Erwartungen ihrer Familie zu entfliehen. Vor den drei Frauen liegt ein Sommer voll Liebe und neuer Wege ins Glück.

Meinung

Sarah Morgan versteht sich meisterhaft darin, Romane mit starken und einzigartigen Frauenfiguren zu erschaffen. Ihre Winterromane versetzen mich immer wieder in große Begeisterung und machen die Vorweihnachtszeit immer ein bisschen schöner. Deswegen war ich umso gespannter, ob ihr das auch mit einem Roman gelingen mag, der nicht automatisch schon ein atmosphärisches Setting aufgrund der Zeit, in der er spielt, hat. Diese Frage kann ich ziemlich sicher mit “teils teils” beantworten. 

Es fängt an, wie es meistens anfängt: Mit Streitigkeiten und Problemen. Mit einer Protagonistin, die irgendwie ein bisschen überfordert zu sein scheint und mit der man es erst einmal gar nicht so leicht hat als Leser*in. Liza erfüllt all die Klischees einer gestressten Mutter und ich muss zugeben: Erst einmal mochte ich sie nicht. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist bestenfalls angespannt. Dann aber nimmt sich Liza eine kleine Auszeit im Cottage ihrer Mum, während diese auf große Reise geht. Da treffen wir endlich auch auf die dritte Frau in der Runde der Sommerfrauen. Ich muss leider sagen, dass mir alle drei Persönlichkeiten irgendwie schwer gefallen sind. Nicht weil ich sie unsympathisch fand oder weil sie mir zu wenig Entwicklung gemacht haben. Denn eigentlich hatten sie alles, was man für gelungene Charaktere braucht. Aber irgendwie wurden wir dennoch nicht warm miteinander. Ich konnte nicht richtig mitfühlen, sie haben mein Herz nicht richtig erobern können. 

Die Handlung ist leider relativ vorhersehbar. Es gab an der ein oder anderen Stelle kleine Überraschungen und diese waren auf alle Fälle gelungen. Aber insgesamt war es doch platter, als ich es von Sarah Morgan gewohnt bin. Ich hatte stellenweise den Eindruck als würden in der Handlung zu große Sprünge gemacht werden. Und dabei blieb für mich leider oft das Gefühlvolle auf der Strecke, was ich eigentlich erwartet habe. Von Abenteuer gibt es in diesem Roman allerdings wirklich genug. Ich mochte das Setting gerne und habe gerne und viel mitgefiebert. 

Fazit

Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an den Roman herangegangen – was sicherlich ein Grund dafür ist, dass er mir am Ende nicht in allen Punkten so gut gefallen hat. Für mich hätte es noch mehr Herz und noch mehr Gefühl sein können. 

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!