Monster auf der Couch von Mats Strandberg und Jenny Jägerfeld

Penhaligon, 464 Seiten, Roman, Gebundene Ausgabe

Inhalt

Der bipolare Doktor Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!

Eine Psychologin verschwindet spurlos – in ihrem verlassenen Büro findet die Polizei Akten über ihre Patienten: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Ist es möglich, dass die zum Leben erwachten Figuren der Schauerliteratur tatsächlich in Therapie sind? Welche Geheimnisse hat die Psychologin über sie herausgefunden? Warum befinden sich Blutspritzer auf den Dokumenten? Und wollte die Verschwundene tatsächlich ein Buch mit dem Titel »Monster auf der Couch« schreiben? Nur wer die Akten der Psychologin durchstöbert, kann dem Mysterium ihres Verschwindens auf den Grund gehen und wird belohnt mit schauderhaftem Wissen: nämlich was uns Menschen zu Monstern macht – und Monster zu Menschen … 

Meinung

Ein geniales Buch! Damit lässt es sich zusammenfassen, wie ich finde, auch wenn ich am Ende noch kurz auf das eingehen mag, weshalb es doch “nur” 4 von 5 Buchherzen bekommen hat. 

Die Aufmachung dieses Buches ist wirklich grandios. Mit Fallakten, Bildern, Briefen und Notizen wird daraus schnell mehr als nur eine simple Geschichte. Man fühlt sich, als würde man wirklich in den Unterlagen der Psychologin, die unsere Protagonistin ist, blättern. 

Man wird das Gefühl einer leichten Verunsicherung das ganze Buch über nicht los. Haben sich ihre Patienten wirklich auf diese Art und Weise vorgestellt? Wie soll das alles funktionieren? Ist es am Ende doch ein Hirngespinst der Protagonistin? Wie auch immer, ich denke, man muss sich auf alle Fälle in die Handlung fallen lassen. Man muss annehmen, was dort beschrieben wird, denn dann macht es erst richtig Freude. Vier verschiedene Fälle begleiten wir. Sie hängen zwar nicht direkt miteinander zusammen, aber irgendwie wird doch eine Hauptstory erzählt – nämlich die der Psychologin. Was dann allerdings viel zu kurz kommt und für mich auch der Grund ist, aus dem ich ein bisschen Punkte angezogen habe, ist die Tatsache, dass das im Klappentext versprochene Verschwinden einfach wenig bis gar nicht thematisiert wird. Und das Ende dann leider sehr wenig überzeugen kann.

Zu der Hauptfigur selbst – wenn man sie denn so nennen kann – kann man irgendwie gar nicht viel sagen. Sie ist weit entfernt von jeglichen Stereotypen, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist taff ohne dabei überheblich zu sein, gesteht sich Fehler ein. Alles in allem wirkt sie vor allem wahnsinnig menschlich – vielleicht gerade auch im Kontrast zu den “Monstern” auf ihrer Couch. Aber es ist zweifelsfrei auch so, dass es zwar am Rande um sie geht, das eigentliche Augenmerk aber auf den Patientinnen und Patienten liegt. Hier und da hätten die Sitzungen vielleicht sogar etwas länger sein können. 

Fazit

Das Buch hat keine typische Handlung, es ist nicht einmal so, dass es besonders spannend im herkömmlichen Rahmen ist. Aber es ist sehr gut! Schade ist nur, dass der Klappentext so weit weg von dem eigentlichen Roman ist. 

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!