Miss Veronica und das Wunder der Pinguine von Hazel Prior

Goldmann Verlag, Roman, 464 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Die 86-jährige Veronica McCreedy lebt entfremdet von ihrer Familie in einem großen Anwesen an der schottischen Küste. In letzter Zeit fragt sich die rüstige alte Dame oft, was sie noch mit ihrem Leben – und ihrem Vermögen – anfangen soll. Als sie eines Abends im Fernsehen eine Sendung über eine Kolonie bedrohter Adeliepinguine in der Antarktis sieht, ist Veronica zutiefst beeindruckt und fasst einen tollkühnen Plan: Sie wird den Pinguinen in der Antarktis einen Besuch abstatten. Und Veronica wird sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, auch nicht von dem Forscherteam, bei dem sie sich einzuquartieren gedenkt …

Meinung

Wer nach einem außergewöhnlichen und besonderen Buch sucht, der wird mit der Geschichte von Miss Veronica große Freude haben!

Man nehme eine etwas schrullige Dame, die langsam an den 90 Jahren kratzt und zwar eine Menge Geld, aber nur wenig Gesellschaft hat. Und damit hat man schon alle Grundlagen für diesen im wahrsten Sinne des Wortes wundersamen Roman. Miss Veronica ist wirklich eine außergewöhnliche Figur. Sie ist einem anfangs nicht einmal besonders sympathisch. Sie vergisst viel, gibt es aber nicht zu. Denn so vergesslich sie auch sein mag, es gibt eine Eigenschaft, die noch viel stärker ist: Sie ist unheimlich stur. Und deswegen gibt es auch kein Zurück mehr, als sie sich in den Kopf setzt, dass sie Pinguine besuchen will. In einer winzigen Forschungsstation in der Antarktis.

Hazel Prior schreibt das alles so wunderbar ehrlich, dass man es einfach nur lieben kann. Wir bekommen in diesem Buch zwei Perspektiven geliefert. Einmal die von Miss Prior, einmal die von Patrick. Ich verrate an dieser Stelle natürlich nicht zu viel und vor allem nicht, wie und ob die beiden Figuren miteinander zusammenhängen, aber ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich diese beiden Perspektiven super fand. Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass eine Autorin beide Seiten geschrieben hat, denn sie versteht es meisterhaft, jedem Charakter ein ganz eigenes Leben einzuhauchen.

Die Handlung ist keine, die sich besonders rasant entwickelt. Vielmehr ist es ein Roman, der langsam aufgebaut wird, der deswegen aber nicht minder spannend und interessant ist. Die Art, wie wir nach und nach mehr über die Figuren erfahren, fand ich super. Gegen Ende wird es etwas skurril, das kann man wohl schon behaupten, hat mich aber gar nicht gestört. Und es wurde auch ein klitzekleines bisschen vorhersehbar. Aber all das tut der Sache keinen Abbruch: Ein wirklich tolles Buch, das ich innerhalb kurzer Zeit und mit viel Freude gelesen habe!

Fazit

Miss Veronica reist und nimmt uns mit – eine herzerwärmende Story mit viel Liebe zwischen den Seiten.

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!