Umwege des Lebens von Jodi Picoult

C. Bertelsmann Verlag, Roman, 544 Seiten, Gebundene Ausgabe

Inhalt

Dawn Edelstein hatte sich einst bei Ausgrabungen in Ägypten in einen Kollegen verliebt, mit dem sie alte Grabtexte entschlüsselte. Bis ein Telefonanruf ihr Leben komplett umkrempelte. Fünfzehn Jahre später ist Dawn verheiratet, hat eine Tochter im Teenager-Alter und arbeitet in Boston als Sterbebegleiterin. Als sie einen Flugzeugabsturz überlebt, drängt sich ihr die Frage auf, ob das gute Leben, das sie hat, noch viel besser hätte sein können. Auf der Suche nach der Antwort kehrt sie nach Ägypten zu dem Mann zurück, den sie einst leidenschaftlich liebte.

Meinung

Jodi Picoult schreibt fantastisch, darüber brauchen wir überhaupt nicht reden. Sie hat einen realistischen Schreibstil, der direkt ins Herz trifft und einen vom ersten Wort an mitreißt. Deswegen war ich gleich doppelt gespannt auf die Kombination in diesem Buch – eine Frau, die eine alte Liebe nicht aus dem Kopf bekommt, in Verbindung mit dem anspruchsvollen Job der Sterbebegleiterin und dann auch noch die Handlung der Ausgrabungen in Ägypten. Fast ein bisschen zu viele Themen für ein Buch, habe ich mir gedacht, aber es hat funktioniert!

Dawn und ich hatten anfangs leider ein paar Startschwierigkeiten, es hat einen Moment gedauert, bis sie mir richtig sympathisch wurde. Genauso hat es auch mit ihrem Ehemann begonnen, den ich zu Beginn wirklich sehr grau und einseitig fand. Das wurde gegen Ende des Buches leider erst besser, aber da er nur eine Nebenrolle einnimmt, war es nicht weiter schlimm.

Ich fand die Passagen über Ägyptologie spannend, aber leider haben sie mir teilweise etwas zu viel Raum eingenommen. Es hat sich an der ein oder anderen Stelle etwas gezogen und das Buch so unnötig in die Länge gezogen. Ansonsten kann ich dem Buch seine Tiefe und Emotionalität überhaupt nicht absprechen, ich fand es sehr berührend und vor allem hatte ich das Gefühl, dass das Buch mitten aus dem Leben erzählt wurde.

Das Ende war für mich irgendwie etwas verwirrend, etwas durcheinander beinahe. Und ganz zum Schluss gab es dann leider noch eine ziemliche Enttäuschung nach einem Roman, der sich ohnehin etwas gezogen hat. Aber Jodi Picoult hat mit ihrem tollen Schreibstil und einer wirklich interessanten Grundidee hier vorher dennoch einige Pluspunkte sammeln können.

Fazit

Es ist sicher nicht das stärkste Buch der Autorin, aber doch ein gutes! Man sollte sich für Ägyptologie interessieren und vor ernsteren Themen nicht zurückschrecken.

3 von 5 Buchherzen! ♥♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!