WATCH – Glaub nicht alles, was du siehst von Michael Meisheit

Heyne Verlag, Thriller, 416 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Das Jobangebot klingt zu gut, um wahr zu sein: Tina soll für ein paar Wochen in einer Wohnung in London ein unauffälliges Leben führen und wird dafür großzügig bezahlt. Einziger Haken: Sie darf während der gesamten Zeit keinen Kontakt zu ihrem jetzigen Leben haben. Keine Anrufe, keine Mails, kein Social Media. Tina lässt sich darauf ein. Und anfangs scheint auch alles ganz harmlos. Doch dann findet sie heraus, wofür sie eingesetzt wird. Plötzlich ist sie ganz allein in einer unbekannten Stadt. Gejagt von einem Feind, der kein Erbarmen kennt. Und er hat seine Augen überall …

Meinung

Ein Thriller, der vor krimineller Energie nur so strotzt. Das kann man zweifelsfrei sagen. Irgendwie wird man hier das Gefühl nicht los, dass an jeder Ecke eine Gefahr lauert – grundsätzlich kein schlechtes Setting für einen spannenden Thriller. Leider fand ich es in diesem Fall etwas überzogen und unrealistisch. Aber fangen wir von Beginn an!

Schon den Einstieg fand ich leider relativ überhastet und vor allem unsympathisch. Unsere Protagonistin Tina bekommt ein Jobangebot. Und das aus ziemlich heiterem Himmel. Für mich denkt sie viel zu wenig nach, reflektiert überhaupt nicht und lässt sich dann auch noch von einem Schicksalsschlag treiben, mit dem sie für mich absolut unrealistisch umgeht. Das hat schon auf den ersten Seiten dafür gesorgt, dass mir Tina sehr unsympathisch wurde.

Die Idee hinter WATCH ist genial und ich finde sie sehr interessant. Überwachung, Clankriminalität und Korruption. Themen, aus denen durchaus ein spannendes Buch gestrickt werden kann. Kurze Kapitel sollen dafür sorgen, dass es noch ein Stück rasanter wird. In meinen Augen war es stellenweise aber sogar etwas zu rasant. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Hintergrund gewünscht, ein bisschen mehr ausgefeilte Informationen.

Die Sprache war für mich manchmal etwas zu derb und dass es stellenweise nur um Sex oder Gewalt ging, fand ich etwas übertrieben. Ich bin da eigentlich nicht empfindlich, aber hier hat es für mich einfach nicht so recht gepasst. Tina handelt irgendwie unrealistisch und naiv, was die Story irgendwann unglaubwürdig erscheinen lässt.

Fazit

Für eine gute Idee und dass das Buch aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben wurde, gibt es zwei Sternchen. So konnte man sich stellenweise schon in das eigentlich gute Grundgerüst des Buches eindenken. Leider gab es aber zu viele Szenen, die für mich einfach nicht gepasst haben und eine naiv handelnde Protagonistin, die mir einfach nicht sympathisch wurde.

2 von 5 Buchherzen ♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!