Atlantik, Kriminalroman, 288 Seiten, E-Book
Inhalt
Police Officer Sofia Perikles und ihr britischer Verlobter sind mitten in den Vorbereitungen ihrer Traumhochzeit auf der Sonneninsel. Da wird im See der größten Kupfermine Zyperns die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Ist er ein Opfer illegaler Geschäfte? Was kann der Mann aus dem türkischen Norden der Insel in den finsteren Schächten gesucht haben? Die Ermittlungen führen Sofia und ihren knurrigen Kollegen Kostas vom Troodos-Gebirge an die Sandstrände von Limassol – und in die düstere Vergangenheit Zyperns: Ins Jahr 1974 nämlich, als infolge der türkischen Besetzung dutzende griechisch-orthodoxe Kirchen geplündert wurden und millionenschwere Kunstwerke und Ikonen spurlos verschwanden. Von den glänzenden Fassaden der Kunsthändler lässt sich Sofias Scharfblick nicht blenden, aber wird es ihr gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen, bevor es weitere Opfer gibt?
Meinung
Ich liebe es so sehr, mich durch Krimis in spannende Gegenden zu katapultieren, fremde Orte zu bereisen und den Charme von anderen Ländern zu spüren. Deswegen ist es ja glasklar, dass ein Zypern-Krimi auf jeden Fall auch in diese Liste gehört! “Der Schatz von Bellapais” lindert all diese Leidenschaften auf einen Schlag: Ein guter Krimi und ein super Schauplatz!
Hätte ich nicht erst auf der letzten Seite, nämlich der Vorstellung des Autors, gemerkt, dass es sich bei Yanis Kostas um Alexander Oetker handelt, dann wäre wahrscheinlich direkt klar gewesen, dass das Buch mir gefallen wird. Seine Frankreich-Krimis habe ich bisher nämlich alle unheimlich gerne gemocht und nun reiht sich auch dieses Buch dort ein.
Wir starten mit einer sehr persönlichen Szene, was ich super fand, weil wir unsere Protagonistin so direkt auf eine ganz andere Art und Weise kennenlernen konnten. Es dauert aber nicht lange bis der Fall dann wirklich losgeht und dann wird es gleich sehr spannend und mysteriös. Ich fand es unheimlich gelungen, wie man auch über die Geschichte Zyperns sehr viel erfahren hat. Das Thema fand ich so spannend, dass ich parallel sogar ein bisschen recherchiert habe, um mich noch besser einzufinden auf diese Insel. Zwar geht es in der Geschichte auch immer um das, was in der geschichtlichen Vergangenheit passiert ist, aber das wurde total gut umgesetzt und hatte nie diesen trockenen Charakter von einer plumpen Nacherzählung.
Es gab wirklich eine Menge richtig schöner, atmosphärischer Szenen mit vielen sehr liebenswürdigen Charakteren. Und es waren auch einige dabei, die ich gerne zum Teufel gewünscht hätte, aber sogar das war gut gelöst. An dieser Stelle mag ich nicht zu viel verraten, aber das Gleichgewicht zwischen Ermittlung und Privatleben unserer Protagonistin Sofia war für mich genau richtig!
Einziger winziger Kritikpunkt ist für mich das Ende. Das kam irgendwie etwas überhastet und hätte vielleicht noch ein paar mehr Seiten vertragen können.
Fazit
Alles in allem ein wirklich sehr gelungener Krimi auf Zypern! Spannend, etwas zur Geschichte der Insel zu erfahren und gleichzeitig in einem Mordfall mitzuermitteln.