Ullstein/Hörbuch Hamburg, Krimi, 448 Seiten/ 15 Stunden und 12 Minuten, Hörbuch
Inhalt
1893: Augustin Rothmayer ist Totengräber auf dem berühmten Wiener Zentralfriedhof. Ein schrulliger, jedoch hochgebildeter Kauz, der den ersten Almanach für Totengräber schreibt. Seine Ruhe wird jäh gestört, als er Besuch vom jungen Inspektor Leopold von Herzfeldt bekommt. Herzfeldt braucht einen Todes-Experten: Mehrere Dienstmädchen wurden ermordet – jede von ihnen brutal gepfählt. Der Totengräber hat schon Leichen in jeder Form gesehen, kennt alle Todesursachen und Verwesungsstufen. Er weiß, dass das Pfählen eine uralte Methode ist, um Untote unter der Erde zu halten. Geht in Wien ein abergläubischer Serientäter um? Der Inspektor und der Totengräber beginnen gemeinsam zu ermitteln und müssen feststellen, dass sich hinter den Pforten dieser glamourösen Weltstadt tiefe Abgründe auftun …
Meinung
Wien ist eine Stadt, die mich unheimlich fasziniert, obwohl ich noch nicht dort war. Und ich habe festgestellt, dass ich noch nie einen Krimi gelesen oder gehört habe, der dort spielt! Es wurde also allerhöchste Zeit!
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand den Sprecher von der ersten Minute an sehr sehr gut! Etwas gewöhnungsbedürftig war erst einmal der Akzent für mich – aber je länger ich gehört habe, desto mehr hat sich gerade das in einen riesigen Pluspunkt verwandelt! Dadurch wirkt das Gesprochene einfach total authentisch und man fühlt sich wirklich, als wäre man mitten im Geschehen.
Ebenfalls erst einmal gewöhnen muss man sich natürlich auch daran, dass das Buch in einer ganz anderen Zeit spielt. Im Jahr 1893 ist einfach alles anders. Die Art, einen Tatort zu untersuchen, die Hilfsmittel, die Strukturen. Aber auch private Konflikte gestalten sich anders – und manchmal sind sie denen von heute erschreckend ähnlich. Genau dieses “Anders-Sein” hat den Krimi für mich aber auch gleich doppelt spannend gemacht. Hinzu kommt ein super interessanter Fall, der viele Rätsel aufgibt. Und nach und nach entsteht ein einzigartiges Team, das ich super gerne begleitet habe. Die Art von Augustin Rothmayer ist einfach kautzig und gut und war herrlich mitzuverfolgen. Im Gegensatz dazu Herzfeldt, der auch eine sehr sympathische, aber eben auch manchmal eine etwas sprödere Figur war. Es kommt noch eine dritte Person in diesen Bund, über die ich jetzt nicht so viel verraten will, aber die dem Buch wirklich noch einmal das gewisse Etwas gegeben hat!
Es wurde zunehmend spannend. Sowohl private Konflikte als auch die in den Ermittlungen wurden immer mehr zur Tagesordnung und es wurde teilweise sogar richtig gefährlich. Das Ende war überraschend, aber plausibel und hat einen spannenden Krimi gut abgerundet!
Fazit
Ein guter Krimi mit interessanten Figuren und auch als Hörbuch sehr zu empfehlen!