Ullstein, 384 Seiten, Biografie, E-Book
Inhalt
Bill Kaulitz resümiert in diesem Buch seine ersten dreißig Jahre. Wahrscheinlich hat jeder von uns zumindest einen Teil von diesen drei Jahrzehnten mitbekommen. Unbewusst oder bewusst. Das Phänomen Tokio Hotel wird an kaum einem von uns spurlos vorbeigegangen sein. In dieser Biografie beschreibt der Musiker nun den Aufstieg von sich und seiner Band, gibt Einblicke in Privates und Berufliches und ist dabei vor allem eins: schonungslos ehrlich.
Meinung
Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die Bill Kaulitz als Poster in ihrem Zimmer hängen hatte. Mehrfach. Ich war riesiger Fan, inklusive Bravo-Schnipsel ausschneiden. Irgendwann ist der Hype abgeebbt, aber deswegen war ich nicht weniger gespannt auf das, was Bill Kaulitz in seiner Biografie schreibt. Ich hatte schon vor dem Lesen einen Artikel in einer Zeitung gelesen, wo er selbst behauptet, an einigen Stellen wohl sehr unsympathisch rüberzukommen. Das hat mich nicht wirklich abgeschreckt, aber im Nachhinein weiß ich, was er damit gemeint hat. Dazu aber später.
Ich mag den Aufbau des Buches gerne. Er fängt im Kleinkind-Alter an und schon da gibt es viel zu berichten. Es ist spannend, wie einige Teile aus diesem frühen Leben sich schon auf den späteren Erwachsenen auswirken und wie gut und authentisch er das hier beschrieben hat.
Authentisch – das ist ohnehin das Wort, was diese Biografie wohl am besten beschreibt. Authentisch und schonungslos ehrlich. So ehrlich und unbeschönt, dass ich selbst manchmal schlucken musste. Man vergisst leicht, wie viele Schattenseiten diese Art von Leben hat. Und man kann sich schwer vorstellen, wie es sein muss, wenn deine ganze Jugend aus Hysterie besteht. Diese Biografie bringt es einem sehr nah.
Man bekommt Einblicke in die Entstehung der Band, in die Ängste und teilweise sogar Gefahren, die er erleben musste. Man erfährt mehr über ihn und seine Persönlichkeit. Ich denke, jeder Fan wird seinen Spaß an diesem Buch haben. Aber auch für alle anderen ist die Biografie sehr lesenswert.
Fazit
Bill Kaulitz lässt nichts aus in seiner Geschichte. Er schreibt gut, glaubhaft und ja, manchmal vielleicht ein bisschen unsympathisch. Aber ich finde, genau das macht es aus. Wer das Buch gelesen hat, wird verstehen, was damit gemeint ist. Und wir können uns einigen, dass er eine wahrlich schillernde Persönlichkeit hat, egal was man auch von ihm halten mag. Beeindruckend!