Abgründe von Hans Hopf

Klett-Cotta Verlag, Sachbuch, 176 Seiten, Broschierte Ausgabe

Inhalt

Der junge Mann, der sich aus Liebeskummer erhängen will, die türkische Großfamilie, die seine Praxis umstellt oder der junge Mann, der in einer Sitzung seine Pistole zückt. Diese und andere Erlebnisse beschreibt der angesehene Psychotherapeut Dr. Hans Hopf in seinem neuen Buch. Es sind Geschichten über Gewalt, Sucht, Tod, Missbrauch – teils kurios, immer spannend, ergreifend, schockierend, aber auch lehrreich. Die Tätigkeit von Psychotherapeuten stellt man sich als nicht enden wollende Abfolge quälend langer Sitzungen voller schwieriger Gespräche mit verunsicherten oder psychisch gestörten Menschen vor. Dass es auch ganz anders sein kann, zeigt uns der erfahrene Psychoanalytiker Hans Hopf, der die spannendsten, ergreifendsten Therapieerlebnisse aus seinem langen Therapeutenleben schildert. Zu jedem Fall gibt er Erläuterungen aus psychoanalytischer Sicht und schildert den Verlauf der Therapien, auch wenn diese nicht immer erfolgreich enden.

Meinung

Schon immer interessiere ich mich sehr für alle Themen rund um Psychologie und deswegen war ich sehr auf die Umsetzung dieses Buches gespannt. Denn das Thema ist auf jeden Fall super interessant!

Hans Hopf schreibt hier in ziemlich kurzen Kapiteln, denen es aber deswegen keineswegs an Informationen mangelt. Jedes Kapitel ist ein anderer Fall aus seiner Sicht, startet mit einer groben Beschreibung der Patienten, deren Leben und dann geht es zu dem über, wie er als Psychologe mit den verschiedenen Schicksalen umgeht, wie er sie behandelt. Dabei ist er immer ein sehr persönlicher Erzähler und das hat in meinen Augen auch das Buch ausgemacht. Er schreckt nicht davor zurück, auch seine eigenen Gefühle einzubringen.

Außerdem war das Buch unheimlich informativ. Es ist nicht nur eine Schilderung der Fälle, sondern auch immer eine lehrreiche Erklärung, wie es dazu hat kommen können, wie es vielleicht ausgegangen wäre, wenn etwas im Leben der Patienten anders gelaufen wäre. Und oft wird auch geschildert, wie es weitergegangen ist, wie die Behandlung irgendwann erfolgreich war. Nicht immer zwar, aber doch meistens.

Für mich war das hier zwischen den vielen Romanen mal eine etwas andere Lektüre, die mir sehr gut gefallen hat. Der Autor schreibt nicht prosaisch, das darf man nicht vergessen. Und an der ein oder anderen Stelle merkt man auch, dass Hans Hopf schon etwas älter ist – das meine ich keineswegs negativ, aber man merkt es einfach an der ein oder anderen Stelle im Text selbst.

Fazit

Gutes, informatives Buch. Etwas kurz für den doch recht hohen Preis, aber für alle, die sich für das Thema interessieren, eine interessante Lektüre!

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!