Portugiesische Wahrheit von Luis Sellano

Heyne, Kriminalroman, 400 Seiten, Broschierte Ausgabe

Inhalt

In Lissabon ist es unerträglich heiß – und doch können die Gäste eines der rennomiertesten Hotels nicht schwimmen gehen. Denn: Im Pool wurde eine in Beton begrabene Leiche entdeckt. Das ruf nicht nur die Polizei auf den Zettel, sondern auch Henrik Falkner. Der Deutsche, der erst seit kurzer Zeit in Lissabon lebt und der ein Experte für ungeklärte Fälle wie diesen ist, wird schnell auf eine Menge mysteriöse Umstände gestoßen. Und er ahnt noch nicht, dass seine Ermittlungen ihn an gefährliche Gegner, fremde Länder und einen beinahe unbesiegbaren Konzern bringen würden.

Meinung

Bei dieser Rezension fällt es mir unheimlich schwer, einen geeigneten Einstieg zu finden. Genauso, wie es mir bereits schwer gefallen ist, den Inhalt zusammenzufassen. Fange ich also beim Anfang des Buches an: Dieser Krimi ist einer, der sich erstaunlich schnell lesen lässt, bei dem die Seiten nur so fliegen. Den Beginn fand ich recht spannend, aber schnell hat er mich dann auch etwas verloren dastehen lassen. Ich habe die Beziehungen zwischen den auftauchenden Personen nur langsam begriffen, Henrik war für mich nur sehr schwer greifbar.

Das hat sich leider im Laufe der Geschichte nur wenig geändert. Unser Protagonist ist zwar nicht unsympathisch, aber mir war er einfach ein wenig zu langweilig, zu wenig präsent. Ich habe keinen richtigen Draht zu ihm gefunden und das hat die Erzählung natürlich erschwert.

Hinzu kommt ein Fall, der für mich zwar erst sehr spannend klang, der mich dann aber zunehmend gelangweilt hat. An sich sind die Umstände durchaus spannend, aber ich hatte hier das Gefühl, dass sich einfach doch nur wenig tut. Die neuen Erkenntnisse kamen schleppend, dann wurde zwar schon gewissermaßen Spannung aufgebaut, die ist aber verloren gegangen in einer Reihe von Klischees und übertriebenen Aktionen von gleich mehreren Seiten.

Was bleibt ist also ein Fall, der mich nicht packen konnte, mit Figuren, zu denen ich wenig bis keine Bindung aufbauen konnte, aber auf der anderen Seite auch eine interessant dargestellte Stadt und ein Schreibstil, der durchaus sehr sehr angenehm und gut war. Ich würde – trotz der nun nicht so gut ausgefallenen Bewertung – gerne noch mehr vom Autor lesen. Dass dieses hier nicht der erste Fall ist, ist mir durchaus bewusst, vielleicht war es einfach einer der schwächeren Krimis und ich hatte das Pech, ihn als erstes in die Hände zu bekommen. Denn Ideenreichtum und Können stecken hier auf jeden Fall drin, nur war es in “Portugiesische Wahrheit” für mich einfach alles noch ein bisschen zu wenig.

Fazit

Tolle Idee, spannendes Setting, aber leider nicht gänzlich überzeugend für mich.

2 von 5 Buchherzen ♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!