Die Inselgärtnerin von Sylvia Lott

Blanvalet, Roman, 448 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Sonja hat eine Trennung hinter sich, die ihr immer noch stark in den Knochen steckt. Und dann muss sie von Ihrem Chef auch noch erfahren, dass sie ihren Traumjob verliert, weil man die Gartenarchitektin nicht mehr beschäftigen kann und will. Ein Schlag vor’s Gesicht für Sonja. Also nutzt sie eine einmalige Chance: Sie fleigt nach Florida, um sich dort um den Nachlass ihrer verstorbenen Tante zu kümmern – und findet dabei neuen Lebensmut. Von den Nachbarn aufgenommen wie eine alte Freundin und plötzlich wohnhaft in einem zauberhaften Haus auf Dolphin Island. Hier schöpft Sonja neuen Mut – und lernt schließlich sogar einen Mann kennen, für den es sich lohnen würde, die Zelte in Deutschland abzureißen und in den USA neu zu erbauen.

Meinung

Ich habe mal wieder so richitg was für’s Herz gebraucht und deswegen zu diesem schicken, sommerlich anmutenden Buch gegriffen. Es liegt schon länger im Schrank herum – jetzt habe ich es endlich zur Hand genommen.
Starten wir mit Sonja: Ich finde, dass sie eine wirklich angenehme Protagonistin ist. Außer, dass wir uns das Hobby des Gärtnerns teilen, fand ich sie auch sonst sehr nahbar. Es war fast so, als würde ich sie schon lange kennen. Sie ist nett, hilfsbereit, hinterfragt aber auch mal und ich alles, aber kein Ja-Sager. Das mochte ich sehr gerne an ihr. Auch, dass sie sich so gar nicht unterkriegen lässt, fand ich sehr angenehm.
Die Grundidee ist natürlich nichts Neues – ein Erbe, ein fremdes Land, neue Leute, eine zerbrochene Ehe. Dafür, dass ich eine unbeschwerte Geschichte gesucht habe, war das für mich aber vollkommen in Ordnung und ich habe mich auf das Abenteuer gefreut. Tatsächlich gab es auch einige Momente, die ich nicht erwartet habe. Zwischenmenschlich passiert hier ganz viel – dem möchte ich an dieser Stelle auf keinen Fall vorweggreifen. Aber es kommt doch alles ein bisschen anders, als zuerst gedacht.
Es gab dennoch ein paar kleine Stellen, die sich etwas gezogen haben. Und am Ende hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass man unbedingt noch ein kleines Drama hineinbringen musste. Für diese Punkte gibt es minimalen Buchherzen-Abzug.
Loben hingegen mag ich an dieser Stelle auch noch einmal den Schreibstil: Den fand ich nämlich unheimlich angenehm und flüssig. Die Autorin hat sehr bildlich beschrieben, um was es ging und ich konnte mich sehr sehr gut in die Welt, die sie dort erschaffen hat, hineinversetzen.

Fazit

Ein sommerliches Buch mit sympathischer Protagonistin und dem unvergleichlichen Bezug zum Gärtnern! An manchen Stellen etwas lang, aber dennoch eine schöne, unbeschwerte Geschichte.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥