Ich erfinde dir Paris von Liam Callanan

Atlantik Verlag, Roman, 384 Seiten, Ebook

Inhalt

Die Sehnsucht nach der Stadt der Liebe ist groß. Leah und Robert träumen von Paris, doch sie schaffen es nie ganz dorthin. Robert ist Schriftsteller und auch Leah verliert sich allzu gerne in den Buchstaben auf Papier. Die beiden haben zwei zauberhafte Töchter, ein schönes Leben in Milwaukee. Doch dann verschwindet Robert. Und das, ohne wie sonst eine Notiz zu hinterlassen. Er ist einfach weg. Und Leah und die Mädchen machen sich schließlich auf den Weg. Mitten durch Paris – das echte Paris, nicht das in Wisconsin – und suchen und suchen und suchen. Robert scheint mit einem unveröffentlichten Manuskript diese Straßen geschaffen zu haben, auf denen sie wandeln, in denen sie nach ihm suchen. Ist er wirklich verschwunden, oder steckt er dort irgendwo?

Meinung

Das Buch hat eine ganz eigene Magie, die sich für mich nur ganz schwer in Worte fassen lässt. Der Autor, von dem ich bisher kein Buch kenne oder gelesen habe, hat mit “Ich erfinde dir Paris” wirklich ein besonderes Buch geschaffen. Sehr vielseitig, noch vielschichtiger.
Aller Anfang war dennoch etwas schwer. Der Schreibstil ist ungewöhnlich. ich würde ihn nicht unbedingt als abgehackt bezeichnen, aber als sehr wirr und verzweigt. In meinen Augen ist das keinesfalls ein negativer Aspekt, aber es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe. Dann aber hat es umso mehr Spaß gemacht. Denn hinter dem anspruchsvollen Stil lag so viel mehr: Viele Gedankengänge, Überlegungen, Beschreibungen. Der Stil ist wie das echte Leben: Er folgt manchmal keiner klaren Linie.
Die Handlung ließe sich in wenigen Worten zusammenfassen, aber das würde der echten Geschichte dahinter nicht gerecht werden. Als ich erst einmal in der Story drin war, war ich richtiggehend gefangen. Anfangs hat sich das Buch etwas in die länge gezogen, aber schließlich war ich wirklich begeistert.
Ich liebe die Figuren, liebe es, dass sie miteinander hadern und mit sich nicht immer im Reinen sind. Hier werden Fehler gemacht und es werden Probleme beschrieben. Aber hier wird auch vor Glück gelacht und manchmal erscheint alles fast perfekt.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass diese Figuren echt sind. Dass sie genauso gut meine Nachbarn sein könnten. Und manchmal waren sie auch ein bisschen so wie ich. Wie jeder von uns. Das ist es, denke ich, was das Buch so sehr ausmacht.

Fazit

Hundertprozentig zufriedenstellen konnte mich das Ende nicht. Das ist ein Ende dieser Art, über das man erst einmal nachdenken muss. Ich muss diese geschichte sacken lassen, auf mich wirken lassen. Ich glaube, hier drin steckt mehr als bloß eine Handlung, die erzählt werden wollte. Und deswegen kann ich das Buch trotz ein paar winziger Kritikpünktchen – nämlich dem schleppenden Beginn und dem etwas unzufriedenstellenden Ende – nur jedem begeisterten Leser ans Herz legen!

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!