Serra de Tramuntana: Blutrot (Levke Sönkamp 2) von Stina Jensen

Leinpfad Verlag, Kriminalroman, 301 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Levke Sönkamp, die noch immer ziemlich unter ihrem erlebten Schicksal leidet, sucht Trost in einer Heilwoche in den Bergen von Mallorca. Mit Begeisterung ist sie auf einen Workshop gestoßen, bei dem es gleich mehrere Tage nur darum gehen soll, dass sie wieder zu sich selbst findet und mit der Vergangenheit abschließen kann, denn der Tod ihrer Familie verfolgt sie noch immer. Doch gerade an dem Ort, wo sie ihren persönlichen Alptraum hinter sich lassen will, geschieht erneut eine fürchterliche Geschichte. Denn eines Morgens kommt eine der anderen Teilnehmerinnen des Workshops nicht mehr vom morgendlichen Yoga zurück. Und schon kurz darauf häufen sich auch andere sehr mysteriöse Vorkommnisse. Mit einem Mal ist Levke Sönkamp schon wieder mitten drin in einem waschechten Kriminalfall.

Meinung

Schon vom ersten Mallorca-Krimi der Autorin war ich hellauf begeistert. Vor allem finde ich auch hier wieder das Setting hervorragend. In den Monaten, in denen es hier in Deutschland immer kälter und kälter wird, ist ein solcher Inselkrimi natürlich eine gelungene Abwechslung – auch wenn es mir bei diesem hier hin und wieder ordentlich kalt den Rücken hinuntergelaufen ist.

Levke ist, wie ich finde, eine Protagonistin der anderen Art. Sie ist vor allem deswegen etwas ungewöhnlich, weil sie ihr schweres Schicksal zwar mit sich trägt, aber doch aktiv dagegen ankämpft. Im ersten Buch war das – natürlich – noch einmal ein Stück weit anders. Aber dieses Mal hat sie mich mit ihrer etwas verdeckten Stärke und dem Drang, etwas zu ändern, sehr beeindrucken können. Mir ist Levke einfach grundsympathisch.

Die anderen Figuren sind hervorragend ausgearbeitet und, was noch viel wichtiger ist, sehr markant und doch nicht zu aufdringlich in den Kriminalroman eingearbeitet. Es geht sehr interessant los, wird dann immer spannender und verstrickt sich am Ende richtiggehend in ein sehr spannendes Finale. Mit dabei natürlich auch hier wieder Jordi Barceló, der es mir schon im ersten Krimi angetan hat und den ich als Ermittler sehr mag. Und den auch Levke sehr mag. Besonders toll fand ich auch hier wieder, dass so viele zwischenmenschliche Dinge angesprochen wurden und dass man so viel über die Leben aller Personen erfährt, ohne dass der eigentliche Kriminalfall zu sehr in den Hintergrund rückt.

Und jener besagte Fall hat mich wieder sehr zum Miträtseln animiert. Ich habe tatsächlich schon relativ früh eine Vermutung gehabt, wer am Verschwinden der Kursteilnehmerin Schuld tragen könnte, bin dann aber auf dem Weg durch das Buch wieder davon abgekommen und wurde zunehmend verwirrter. Die losen Enden passen auf eine spannende und interessante Art nicht wirklich zueinander, was mich als Leser auf die verschiedensten Fährten gelockt hat. Und am Ende hat es dann doch alles so erschreckend viel Sinn gemacht. Schade eigentlich, denn ich hätte noch stundenlang weiterlesen können!

Fazit

Super gelungener zweiter Teil der Mallorca-Krimis von Stina Jensen. Auch, wenn man das erste Buch nicht gelesen hat, kann man der Handlung hier gut folgen, allerdings macht es dann vielleicht nicht ganz so viel Spaß, weil man die Entwicklungen nicht vollends mitbekommt.

Sehr empfehlenswerter Krimi, der gut durchdacht und toll recherchiert ist!

5 von 5 Mallorca-Buchherzen ♥♥♥♥♥