Melmoth von Sarah Perry

Eichborn, Roman, 336 Seiten, Gebundene Ausgabe

Inhalt

In Prag findet Helen Franklin ein mysteriöses Manuskript. In ihm verdichten sich die Hinweise auf eine Frau, die dazu verdammt ist, auf ewig auf der Erde zu wandeln. Melmoth umgibt eine dunkle Aura, eine unheimliche Präsenz. Und während die mysteriöse Frau in immer mehr Büchern, Briefen und Erzählungen auftaucht, fühlt auch Helen sich plötzlich verfolgt. Kann sie ihre Vergangenheit im Dunkeln lassen oder bringt Melmoth das Geheimnis von Helen Franklin mit ins Licht der Gegenwart?

Meinung

Ein der schönsten Bücher in meinem Schrank ist “Melmoth” von Sarah Perry auf jeden Fall. Wunderschöne Farbkombinationen und mit geprägten Akzenten in gold macht es auf jeden Fall etwas her. Und auch der Inhalt klingt unheimlich gut und nicht nur spannend, sondern vor allem fantastisch.

Ich befürchte aber, dass ich ein bisschen etwas anderes vom Buch erwartet habe. Ich habe mehr an Fantasy gedacht und kam dann letztendlich mit dem, was geboten wurde, eher weniger klar. Ich liebe den Schreibstil und finde das Buch rein sprachlich und von der Aufmachung wirklich großartig. Aber die Handlung hat mich leider eher weniger überzeugen können.

Die auftauchenden Figuren sind sehr interessant gezeichnet, sind sehr unterschiedlich und gehen einem schnell nahe. Im Grunde geht es hier nicht nur um das Leben von Helen Franklin, sondern auch um das ihrer Freunde, ihrer Umgebung. Und schließlich geht es auch um die Menschen, die hinter den Tagebüchern und Briefen stecken. Die Handlung ist etwas verworren und dann fügen sich die Handlungsstränge doch wieder zusammen. Leider fand ich das Buch aber zu durcheinander und ich kam nicht so gut damit klar.

Ich habe das Buch an einigen Stellen als sehr lang empfunden und nur wenige Szenen haben mich wirklich mitgenommen. Ansonsten hatte ich leider über weite Teile keinen rechten Zugriff auf die Geschichte. Ich glaube, manchmal war der Umfang der Geschichten für wenige Seiten zu groß, zu historisch und zu wuchtig. Ich könnte mir vorstellen, dass man das Buch irgendwann noch einmal lesen muss, um mit dieser sprachlichen und inhaltlichen Größe wirklich klarzukommen.

Fazit

Sprachlich wirklich große Buchkunst, aber leider konnte Melmoth mich nicht mit sich ziehen. Die Grundidee war gut, aber leider fand ich das Buch zu verworren und der Gesamtzusammenhang hat sich mir nicht ganz erschlossen. Sehr schade.

2 von 5 Buchherzen ♥♥

 

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!