Bretonisches Vermächtnis (Ein Dupin-Krimi) von Jean-Luc Bannalec

KiWi Verlag, Kriminalroman, 320 Seiten, Broschierte Ausgabe

Inhalt

Pfingsten steht vor der Tür und während sich Concarneau in Feierlaune befindet, da trübt eine Leiche den Sommerbeginn. Und das auch noch vor dem Amiral, dem Lieblingsrestaurant von Kommissar Dupin. Und Dupin sieht sich zu allem Überfluss auch noch ganz alleine vor einem großen Haufen Ermittlungsarbeit, denn seine Kollegen sind entweder im Urlaub oder in Elternzeit. Sogar Nolwenn, die sonst unverzichtbar ist, ist nicht erreichbar. Dupin nimmt Vorlieb mit zwei anderen Kolleginnen – und stößt schon bald auf irritierende Parallelen zu einem alten Kriminalroman. Der Kreis der Verdächtigen wird nicht kleiner, stattdessen bestehen die Involvierten aus angesehenen Menschen des kleinen Städtchens. Dann aber hält ein Anschlag die Menschen in Atem – und Dupin wird unterdessen den Gedanken an seine Schwiegereltern nicht los, die zu Besuch sind. Ein spannender Fall nimmt Fahrt auf.

Meinung

Der nunmehr achte Fall des kultigen, kaffeeliebenden Kommissars. Ich begleite Dupin unheimllich gerne, weil man mit ihm immer gut isst und trinkt und eine Menge Spannung erlebt. Dass genau der Ort, der sonst der Zufluchtsort für ihn ist, nun in den Fokus eines Mordes gerät, ist doppelt spannend.
Den Charme, den Bannalecs Krimis ausstrahlen, habe ich auch hier wieder auf jeder Seite gespürt. Ich mag es sehr, wie Tradition der Bretagne und die Anekdoten der Figuren miteinander spielen, wie sich sich elegant in die Ermittlungen einschleichen. Das ist – wie in jedem anderen der Bücher – auch hier wieder sehr gelungen.
Ich habe Dupin dieses Mal sehr nah kennengelernt, wie ich finde. Das mag daran liegen, dass man mehr mit seinen eigenen Gedanken konkrontiert wird, weil er auf sich alleine gestellt ist. Dass der Kult-Kommissar mir ans Herz gewachsen ist, muss ich nicht mehr erwähnen, dafür habe ich schon zu oft die Bücher hier vorgestellt. In den Vordergrund gedrängt hat sich in dieser Geschichte aber auch Claire, die Frau an Dupins Seite. Ich finde sie so angenehm unkompliziert und doch empfinde ich sie als eine sehr starke Persönlichkeit. Wie sie mit der Beziehung, dem Job ihres Mannes und ihrem eigenen Leben umgeht, ist nennens-, wenn nicht gar bewundernswert.
Auch ein heimlicher Star ist – wie immer – Nolwenn. Tolle Frau, eine Menge kluge Dinge kommen da aus ihrem Mund. Ich habe letztens in einer Bewertung gelesen, man bekäme bei Dupin den Eindruck, dass er sich wie ein Superheld aufspiele, der er nicht ist. Zum einen habe ich dieses Gefühl nicht, zum anderen finde ich, dass eigentlich Nolwenn die heimliche Superheldin der Bretagne ist – oder zumindest der Polizei dort. Dennoch macht der Kommissar natürlich das aus, was ich an den Krimis so mag. Dieser hier hat mir besonders gut gefallen, weil er neben der typischen Gelassenheit auch eine Menge Spannung bot und vor allem das letzte Drittel absolut durchdacht, plausibel und gut war.

Fazit

Toller Krimi aus dem Herzen Concarneaus. Man sollte die vorhergehenden Bände meiner Meinung nach kennen, aber wenn man das tut, ist der achte Fall für Dupin ein wahrer Genuss – nicht nur in dramaturgischer, sondern auch in kulinarischer Sicht!

5 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥♥

 

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!