Hibiskusblütenmeer von Isabelle Broom

Diana Verlag, Roman, 432 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Hannah liebt ihren Job in einem kleinen Unternehmen, das Dokumentarfilme dreht. Sie arbeitet nicht nur mit ihrem besten Freund zusammen, sondern auch mit einem Chef, für den sie schon seit Ewigkeiten heimlich schwärmt. Als ihr Chef Theo sie dann fragt, ob sie ihn in ihre Herzensstadt Mojacar begleiten will, um dort zu drehen, ist sie sofort Feuer und Flamme. Die spanische Stadt hat Hannah schon als Jugendliche lieben gelernt – da sieht sie auch gerne darüber hinweg, dass nicht nur ihr bester Freund Tom, sondern auch die etwas eigene Moderatorin Claudette mit dabei ist. Vielleicht kommt Hannah ihrem Chef Theo nun endlich näher – denn wenn es etwas schafft, dann die kräftige Sonne Spaniens.

Meinung

Mein erster richtiger Sommerroman diesen Jahres – und das von einer fantastischen Autorin, die ich schon bei zwei anderen Büchern lieben gelernt habe. Isabelle Broom schreibt fantastisch – ich habe das Gefühl, die Reise mit den Figuren bestritten zu haben. So anschaulich und sehr detailreich, dabei immer sehr gefühlvoll und packend. Bekannt ist die Autorin in meinen Augen auch für die interessanten Charaktere. Das hat sie auch bei “Hibiskusblütenmeer” unter Beweis gestellt.

Wir begleiten Hannah und mir war sie von der ersten Seite an sehr sympathisch. Manchmal wirkt sie etwas naiv, aber irgendwie ist das eine liebenswerte Eigenschaft bei ihr. Schön fand ich, wie man immer Bruchstücke ihrer Jugend bekam und so immer wieder den Bezug zur spanischen Stadt Mojacar bekommen hat. Man hat das starke Bedürfnis, selbst dorthin zu reisen, hat Mojacar doch wirklich eine Menge wunderbar beschriebener Fleckchen. Die Idee, die Kultur und die Gegend in einer Recherche und den Dreharbeiten für den Dokumentarfilm, an dem das kleine Team arbeitet, zu verstecken, fand ich ganz wunderbar. So hat man quasi die volle Breitseite des Städchens bekommen, ohne dass es überladen wirkte.

Etwas gestört hat mich allerdings nach einiger Zeit das ständige Hin und Her zwischen Theo und Hannah – wobei mich Hannahs Anziehung zu ihrem Chef absolut mitgerissen hat. Einige Stellen sind wirklich sehr gefühlvoll und gerade, als man der etwas ausweglos wirkenden Situation zwischen den beiden überdrüssig zu werden droht, geschieht eine neue Überraschung. Am Ende wird ein Liebesroman zu einer süßen Geschichte über Freundschaft und Familie. Eine Menge toller Themen. Hier wurde mir aus Hannahs Sicht allerdings wirklich zu schnell gehandelt, manchmal war sie mir zu impulsiv und schien partout nicht in der Lage zu sein, mal über ihren Schatten zu springen.

Im zweiten Drittel hatte ich das Gefühl, dass die Handlung sich etwas im Kreis dreht, was ich sehr schade fand. Dafür wurde es zeitweise wirklich prickelnd und romantisch. Ein kleines Buchherzchen muss ich dafür dennoch abziehen, denn die kurze Langatmigkeit hätte nicht sein müssen. Etwas herausgerissen hat es aber das Ende – das war wirklich wieder sehr schön und einfach sehr herzerwärmend.

Fazit

Toller Schreibstil und eine wunderbare Atmosphäre. Die Protagonistin Hannah war manchmal etwas zu anstrengend, aber alles in allem eine wirklich süße, sommerliche Geschichte mit einigen Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Und: Das Ende ist dann doch so ganz anders, als man denkt. Aber lest selbst!

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

Danke an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!