Midnight in Manhattan von Jennifer Castle

dtv Verlag, Roman, 320 Seiten, Taschenbuch

Inhalt

Kendall freut sich auf eine zauberhafte Winter- und Weihnachtszeit in Manhattan, nachdem sie eine Europareise hinter sich hat. Und vor allem freut sie sich darauf, endlich Jamie wieder zu sehen, für den die 17-Jährige heimlich schwärmt. Aber nicht nur Jamie taucht auf, sondern obendrein auch noch Max. Max, den sie eigentlich vergessen wollte, weil sie nach einem Kuss nicht so recht weiß, was sie eigentlich empfinden soll. Max, der auf einmal mitten in ihrem Leben steht und dabei auch noch irgendwas in ihr zu bewegen scheint. Und Max, mit dem sie gemeinsam Zeuge eines fürchterlichen Unfalls wird, nach dem die kleine Clique kurzerhand eine kleine Challenge startet. Zwischen verlorenen Herzen und einem Winter voller kleiner Wunder steckt Kendall also nun fest – und muss sich erst einmal selbst finden.

Meinung

Ein irgendwie typisches Cover für einen Winterroman. Warum auch immer spielen diese Romane ja immer in Manhattan – das sollte mir bei Gelegenheit mal jemand erklären. 😀 Aber ich finde es toll, immerhin ist das ja auch eine Buchreise wert und ich bin jedes Mal sehr glücklich, mit den Protagonisten über die Straßen New Yorks zu schlendern. Ich finde allerdings nicht unbedingt, dass das Cover dem Inhalt gerecht wird, denn eigentlich suggeriert es eine typische Liebesgeschichte – und das ist dieser Roman eindeutig nicht.

Aber fangen wir am Anfang an. Ich habe mich dieses Mal unheimlich schwer getan, in die Geschichte zu kommen. Ich habe nicht verstanden, warum manche Personen auftauchen, was sie machen und warum viele so negativ sind. Vor allem bei Kendall wusste ich erst einmal gar nicht, was ich eigentlich von ihr halten soll. Sie war plötzlich fürchterlich präsent und trotzdem hatte ich das Gefühl, sie überhaupt nicht zu kennen, geschweige denn einschätzen zu können. Erst nach dem Wendepunkt anhand des Unfalls, dem die kleine Gruppe Zeuge wird, hat sich das geändert. Das war in meinen Augen nicht nur der Wendepunkt der Geschichte, sondern auch ein Punkt, an dem sich das Buch deutlich verbessert hat. Nach und nach wurden die Handlungen der Figuren logischer und die Gefühle deutlicher.

Ich mochte an dem Buch sehr, dass ganz verschiedene Blickwinkel gewährt wurden und dass man einen wirklich schönen Einblick bekommen hat. In die versteckten Probleme, die manchmal auf den ersten Blick unverständlichen, aber dennoch logischen Handlungen der verschiedenen Personen. An Leid und Glück, das immer ganz nah beieinander zu liegen scheint. Und am Ende natürlich auch ein Einblick in die Liebe.

Apropos Ende: Das war dann tatsächlich nicht mehr ganz so zufriedenstellend. Ich fand es etwas verworren und ziemlich überhastet. Es war leider kein krönender Abschluss zum sich immer weiter steigernden Buch. Schade, denn eigentlich hatte ich nach dem etwas schwierigen Beginn und dem zunehmend guten Gefühl bei diesem Roman mehr erwartet.

Um noch einmal auf den Punkt mit dem Cover und den falschen Erwartungen, die es weckt, zurückzukommen. Ja, es stimmt, es ist ein Buch, das kurz nach Weihnachten spielt und ja, es liegt Schnee. Aber, und das sage ich, weil es mich selbst ein bisschen geärgert hat, dieses Buch hätte genauso gut in einer Sommerzeit funktionieren können. Wer nach einem Buch sucht, das die Vorfreude auf Weihnachten steigert, wird vielleicht enttäuscht sein.

Fazit

Ein Buch, das gemischte Gefühle auslöst. Der Anfang war noch sehr gewöhnungsbedürftig, in der Mitte war ich vollkommen überzeugt. Von unscheinbaren, verworrenen Charakteren sind mir immerhin einige doch im Kopf hängen geblieben und hinterlassen einen positiven Eindruck. Aber obwohl ich die Grundidee toll fand und auch die Umsetzung im zweiten Drittel mich überzeugen konnte, ist es leider nicht das perfekte Winterbuch für mich gewesen.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

Danke an den Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!