Retour: Luc Verlains erster Fall von Alexander Oetker

Atlantik Verlag, Krimi, 288 Seiten, E-Books/TAschenbuch

 

Inhalt

Luc Verlain verschlägt es von Paris nach Bordeaux. Aber nicht, weil er Urlaub machen will, sondern weil sein Vater schwer erkrankt ist und er während dieser schweren Zeit in seiner Nähe sein möchte. Aber schon kurz nach seiner Ankunft überschattet ein grausamer Mord die Idylle des sonst so friedlichen Orts. Schnell wird klar, dass der versetzte Polizist Verlain auch hier einiges zu tun hat. Das Opfer, ein Mädchen aus der Region, war bei den Bewohnern bekannt. Schnell brodelt die Gerüchteküche, es heißt, dass der algerische Nachbarsjunge an der Tat schuld sein muss. Dass das Opfer aus Eifersucht und unerfüllter Liebe getötet wurde. Vor allem der Vater des Mädchens ist schon bald nicht mehr davon abzubringen, die Schuld in dem Jungen zu sehen. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse ein weiteres Mal und die Ermittlungen werden immer verzwickter. Und dabei merkt Luc Verlain nicht nur, dass das neue Leben in Bordeaux keinesfalls so langweilig ist, wie erwartet. Und dass seine neue Kollegin das eine oder andere Mal zu häufig seine Aufmerksamkeit auf sich lenkt.

Meinung

Frankreich-Krimis sind ja voll mein Ding. Vor allem in den Sommermonaten, wenn es kurz vor dem eigenen Urlaub ist und man sich die Wartezeit bis dahin gerne mit ein paar buchig-warmen Sommerorten versüßen möchte, aber dabei keinesfalls auf ein bisschen Spannung verzichten will, sind diese Krimis goldrichtig.

Auch der erste Fall von Luc Verlain und Schöpfer Alexander Oetker konnte mich mit einer sehr angenehmen Schreibweise und einem interessanten Plot überzeugen. Ich konnte mich sehr schnell in die handelnden Figuren hineinversetzen. Normalerweise finde ich es bei Krimis oft schwer, mit den Charakteren warm zu werden, weil oft sehr schnell bloß der Fall in den Vordergrund rückt. Hier war es nicht der Fall, aber auch waren die persönlichen Angelegenheiten nicht zu überdeutlich oder zu häufig dargestellt. Auch das Verhältnis zu seiner Kollegin ist weder überspitzt noch unpassend.

Der Krimi ist nicht grausam, aber spannend. Verschiedene Ansätze verflechten sich nach und nach und auch wenn ich anfangs wirklich dachte, dass vielleicht mit einigen Klischees jongliert wird, gab es dann doch einige Charakterzüge an dem Ermittler, die mich begeistern konnten. Besonders sein Umgang mit Klischees gegenüber dem Hauptverdächtigen fand ich gut und war überrascht, dass das auf diese Weise zur Sprache kommt.

Das Ende kam mir dann irgendwie dennoch ein bisschen zu plötzlich. Zwar war es durchaus plausibel und hat mich auch überrascht, aber irgendwie hat mir da ein Fünkchen gefehlt. Ich kann es nicht genau benennen, aber es war dann plötzlich auf einen Schlag vorbei und hat mich ein bisschen unbefriedigt zurückgelassen. Nichtsdestotrotz ein sehr lesenswerter Krimi!

Fazit

Spannender Krimi zum Mitfiebern, sehr angenehme Charaktere und ein besonders charmantes Setting. Ein gelungenes Debüt, bei dem mich nur das Ende nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte.

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥