Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl

LYX Verlag, New Adult, 400 Seiten, broschierte Ausgabe

Inhalt

Die junge Sage kommt mit einem alten VW-Bus nach Nevada, um dort zu studieren. Aber vielmehr noch flüchtet sie vor ihrer Vergangenheit, ihrem Leben in Maine, das einem Alptraum glich. Ohne Geld und ohne all das, was sie in ihrer Heimat zurückgelassen hat, außerdem mit einem ganzen Rucksack voller Ängste, versucht die Studentin sich ein neues Leben aufzubauen. Durch selbst hergestellten Schmuck und versucht sie sich über Wasser zu halten, doch reichen kann das Geld nicht. Also bewirbt sie sich für eine eintönige Stelle im Keller der Universitätsbibliothek. Dort ist es zwar staubig, aber hier hofft Sage wenigstens vor ihren Ängsten fliehen zu können. Sie hat jedoch die Rechnung ohne Luca gemacht, dem man auf den ersten Blick überhaupt nicht ansehen kann, dass er sich überhaupt für eine solch öde Aufgabe bewerben würde. Sage lernt den jungen Mann kennen – und blickt schnell hinter seine Fassade, hinter der es, wie sie feststellen muss, ganz anders aussieht, als sie dachte.

Meinung

Ich habe so unglaublich viel positive Resonanz über dieses zugegebenermaßen wirklich wunderschön aufgemachte Buch mitbekommen. Der Klappentext hat irgendwie nicht viel verraten, er klang anderen New Adult Büchern sehr ähnlich, aber das hat ja oft nicht unbedingt etwas zu heißen. Da ich weiß, dass ich meiner Buch-Community trauen kann, habe ich also mit großen Erwartungen zu lesen begonnen.

Ich muss sagen, dass ich nicht allzu gut in die Geschichte hereinkam. Ich hatte irgendwie Probleme mit der Protagonistin Sage. Ich hatte schnell eine Ahnung, was ihr widerfahren ist und ihre Geschichte hat mich von der ersten Seite an mitnehmen können, aber mit der Figur selbst wurde ich irgendwie nicht wirklich warm. Es hat ein gutes Viertel gedauert, bis sich das geändert hat.
An sich war Sage aber nichtsdestotrotz eine sehr interessante Person. Mit ihrem selbst gestalteten Schmuck und der Leidenschaft, die sie dafür immer wieder aufgebracht hat, wurde sie mir schließlich doch greifbarer und bekam etwas mehr Farbe. Zum Ende hin hatte ich diese durchsichtige Ansicht ihr gegenüber gar nicht mehr. Sie hat also in meinen Augen eine echte Entwicklung durchgemacht.

Die Geschichte ist natürlich in ihren Grundzügen etwas durchschaubar, aber dennoch sehr spannend zu lesen. Die Handlung wird immer ereignisreicher, zwischendurch konnte die Autorin mich immer wieder mit Kleinigkeiten überraschen, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich mochte die auftauchenden Charaktere sehr gerne. Leider muss ich sagen, dass mich etwas gestört hat, dass Sage in der ganzen Zeit, in der die Geschichte spiet, nur mit den gleichen Leuten zu tun hat. Das ist – trotz ihrer Vorgeschichte – ein wenig unrealistisch gewesen, sorgt bei mir aber für keinen Punktabzug in dem Sinne.

Ich fand es großartig, wie viel Gefühl in dem Roman steckt und ich wurde sehr berührt von Sage’s Geschichte. Nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft und die Kraft, die eine Familie hat, wurden deutlich. April, die im Laufe des Buches immer mehr zu Sage’s Freundin wird, ist mein persönlicher Lieblingscharakter – das kann ich sagen ohne zu spoilern.

Das Ende war irgendwie unvorhergesehen, obwohl man es eigentlich hätte ahnen können. Dennoch: Es ist absolut klar, dass der nächste Band so schnell wie möglich her muss!

Fazit

Schöner Roman voller Liebe, der zwar ein paar minimale Ecken hat, mich aber alles in allem überzeugen und mitreißen konnte.

4,5 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥