Fayra – Das Herz der Phönixtochter von Nina Blazon

cbt Verlag, Fantasyroman, Gebundene Ausgabe, 464 Seiten, hier beim Verlag ansehen!

Inhalt

Fee kann sich nur noch wundern, wie ihre Mutter sich verändert hat, seitdem die Familie von einer einfachen Wohnung in das große, historische Mansion gezogen ist. Fees neuer Wohnort ist zwar schön und einzigartig, erfüllt sie aber immer wieder mit Schrecken und so richtig einleben kann sie sich einfach nicht.
Als nach einer Sturmnacht nichts mehr so ist, wie es einmal war, und sich die 12-Jährige mit ihrer Freundin auf die Suche nach Hinweisen für die seltsamen Vorkommnisse macht, die ständig im und um das Herrenhaus herum geschehen, stoßen die Freundinnen auf ein Mädchen namens Fayra. Wie die Fremde dort so steht – mit Ruß verschmiert und verwirrt – zögert Fee nicht lange, der Unbekannten zu helfen. Und ahnt dabei nicht, welch ein Abenteuer sie damit beschwört.

Meinung

Aus gleich dreierlei Gründen hat mich dieses Buch sehr gereizt: Zum einen fiel mir sofort das wunderschöne Cover ins Auge, zum anderen war ich im wahrsten Sinne des Wortes sofort Feuer und Flamme, als ich gelesen habe, dass die Geschichte sich in irgendeiner Form mit meinem absoluten Lieblings-Fabelwesen, dem Phönix, beschäftigt. Der dritte Grund ist die Autorin: Ich habe schon sehr viele positive Stimmen über ihre Bücher hören und lesen können, selbst aber noch nie eine Geschichte von ihr in der Hand gehalten. Deswegen bin ich mit entsprechend hohen Erwartungen an die Handlung herangetreten.

Fangen wir mit der Aufmachung an. Zum wunderbaren Cover gesellen sich super schöne Illustrationen am Ende jedes Kapitels, was mir persönlich unheimlich gut gefallen hat. Sie fangen die Stimmung des Buches und des Handlungsortes ein und sind einfach ein echter Hingucker.
Der Schreibstil konnte mich schnell überzeugen. Ich fand ihn sehr detailliert, bildlich und flüssig. Die Kapitel haben eine abwechslungsreiche, aber immer angenehme Länge. Zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, aber daher keinesfalls schlecht, war die sehr kindlich gehaltene Ausführung. Natürlich handelt es sich hierbei um ein Buch, das eher die jüngeren Leser anspricht, wer einen Tolkien-Roman erwartet, der sucht hier vergebens.

Nichtsdestotrotz hat die Handlung vor allem ab dem zweiten Viertel sehr an Spannung aufgebaut, es ist wirklich ein sehr abenteuerliches Buch! Fee und Nelly, ihre beste Freundin, sind wirklich ein tolles Team und es hat mir Spaß gemacht, die beiden zu begleiten. Während Fee am Anfang eher etwas ruhig, schüchtern, an vielen Stellen sogar ängstlich ist, ist Nelly das komplette Gegenteil. Sie ergänzen sich hervorragend und bilden zwei tolle Figuren. Auch alle weiteren Charaktere haben alle das gewisse Etwas, ein sehr schöner Mix aus verschrobenen Figuren und solchen, die wir alle aus unserem eigenen Leben kennen. Dieser Mix ist es auch, der die komplette Handlung am Leben hält, denn immer wieder vermischt sich hier Fiktion mit Realität, zwischendurch weiß man als Leser gar nicht mehr genau, was man von den Szenen halten soll. Sehr fesselnd, sehr spannend!

Unglaublich schön fand ich, wie die Autorin immer wieder spezifische Themen behandelt hat. Natürlich geht es zu einem sehr großen Teil um Freundschaft mit all seinen Facetten, Problemen, schönen Momenten. Dass Streit bei einer Freundschaft genauso dazugehört wie Vertrauen hat Nina Blazon genauso schön beschrieben wie die kleinen Probleme, die man mit 12 mit seinen Eltern hat. Dabei wirkt das Ganze aber weder gestellt noch willkürlich platziert, es ergibt sich einfach so aus der Handlung. Als etwas älterer Leser finde ich diese Themen immer besonders schön und ergreifend.

Fazit

Ein sehr gelungenes Jugendbuch, das für jeden begeisterten Fantasyleser ein guter Fang ist. Realität und Fiktion vermischen sich mit tollen Charakteren und einer spannenden, mysteriösen Handlung in einem geheimnisvollen Herrenhaus.

5 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥♥