Die Gärten von Istanbul von Ahmet Ümit

btb Verlag, Kriminalroman, 736 Seiten, Klappenbroschur,hier beim Verlag ansehen! 

Inhalt

In Istanbul geschehen grausame Morde, die alle eines gemeinsam haben: Sie finden an historischen Denkmälern der uralten Stadt statt. Der Kriminalbeamte Nevzat und seine Kollegen Ali und Zeynep stoßen schnell vor in die historischen Gegebenheiten ihrer Heimatstadt Istanbul. Das erste Opfer – ein Professor für Kunstgeschichte – wird schnell mit einem dubiosen Verein in Verbindung gebracht. Und auch bei den weiteren Opfern findet sich schnell ein ähnliches Muster. Jede Leiche hat eine antike Münze bei sich. Die Ermittler stehen vor einer großen Frage und kommen nicht nur an alle möglichen Einzelheiten, was die Bebauung und Gründung ihrer Stadt angeht, sondern lernen in diesem speziellen Fall vor allem viel über sich selbst.

Meinung

Meine Erwartungen an das Buch waren sehr, sehr hoch. Leider wurde ich aber sehr enttäuscht und habe das Buch ganz entgegen meiner Natur sogar abgebrochen, aber fangen wir mit den positiven Punkten an.

Mich hat das Buch vor allem gereizt, weil ich Istanbul als Stadt sehr interessant finde. Leider war ich selbst noch nicht da, gerade deswegen habe ich mir viel davon versprochen. Es ist wirklich sehr interessant, etwas über die Geschichte der Stadt zu lesen und das Land somit auch ein bisschen besser kennenzulernen. Die Idee, dass die Morde mit historischen Gegebenheiten in Verbindung gebracht werden, mochte ich sehr und das ist auch gut umgesetzt.

Der Schreibstil war mir sehr einfach gehalten, für mich persönlich nicht sehr ansprechend. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass etwas bei der Übersetzung schiefgelaufen ist, aber ich kann mir auch vorstellen, dass das im Fall Türkisch-Deutsch auch nicht immer so einfach umzusetzen ist. Daher ist das nur ein minimaler Kritikpunkt.

Leider nahm das Buch nicht wirklich an Fahrt auf. Gerade als ich dachte, nun geht es wirklich los, fing die Handlung an, sich um das Privatleben des Hauptkommissars zu drehen. Wie ich in meinen Rezensionen schon häufiger erwähnt habe, finde ich das prinzipiell immer etwas schwierig, in manchen Büchern funktioniert es allerdings gut. In diesem hier leider nicht. Alle handelnden Personen waren mir völlig fremd und blieben es auch. Auch als die Vergangenheit Nevzats etwas aufgerollt wurde, konnte ich mir von ihm und seinem Leben kein Bild machen. Dem Fall hat es aber auch nicht genützt und so wurden viele Seiten in meinen Augen verschwendet.
Auch Nevzats Kollegen Ali und Zeynep sind grau schattiert geblieben, sie waren mir sogar regelrecht unsympathisch.

Generell ist das Buch für einen Krimi spektakulär unspannend. Mir fehlt das komplette Ermitteln an sich, viel zu leicht findet sich ein Verdächtiger, es wird aber nur in diese eine Richtung gedacht. Hier kann ich nur für das erste Drittel des Buches sprechen, denn mehr habe ich nicht gelesen. Selbstverständlich kann es sein, dass sich das Buch gen Ende bessert, aber ich hatte letztendlich einfach keinen Spaß daran und habe das Buch zur Seite gelegt.

Fazit

Leider ein Buch, das mich sehr enttäuscht hat. Vielleicht lag es an meinen hohen Erwartungen, vielleicht spricht es mich einfach generell nicht an, das kann ich nicht sagen. Die Grundidee ist sehr gut, das Wissen, was über Istanbul und die Geschichte der Stadt vermittelt wird, lohnt sich – dafür ein Buchherz. Aber für einen Krimi ist das Buch schlichtweg zu wenig spannend.

1 von 5 Buchherzen ♥