Das Porzellanmädchen von Max Bentow

Goldmann Verlag, Psychothriller, 384 Seiten, Klappenbroschur, hier beim Verlag ansehen!

Inhalt

Luna Moor ist auf dem Höhepunkt ihrer Schriftstellerkarriere angelangt. Sie schreibt Thriller, die hunderte Leser begeistern und hat sich nach 3 veröffentlichten Bestsellern längst zu einer Ikone ihres Fachs gemausert. Was die treuen Leser allerdings nichts wissen ist, dass Luna Moor das Böse, über das sie schreibt, besser kennt, als ihr lieb ist. Denn als Jugendliche wurde sie verschleppt und entkam nur knapp dem Tod. Ihr neustes Projekt führt sie und den Sohn einer Freundin, auf den sie aufpassen soll, nun zurück in ihre Vergangenheit. Denn um ihre Dämonen zu besiegen, muss sie erneut durch die Hölle gehen und an den Ort zurück, an dem ihr ganz persönlicher Alptraum begann.

Meinung

Der Autor ist mir wegen seiner Reihe rund um den Berliner Kommissar Nils Trojan positiv im Gedächtnis geblieben und umso gespannter war ich auf sein neuestes Buch, das am 17. Juli erschien und das diesmal eine eigenständige, in sich geschlossene Handlung hat, die mit Nils Trojan nichts am Hut hat.

Schon die Einführung machte mir schnell klar, dass ich es mit einem wahren Pageturner zu tun haben werde. Die Geschichte der Protagonistin wird dem Leser in all seinen gruseligen, angsteinflößenden Einzelheiten dargestellt und sorgt für die ersten Herzattacken. Der Schreibstil von Max Bentow ist unheimlich detailreich und sehr bildlich, was den Thriller sofort unter die Haut gehen lässt. Die Handlung lässt einen auch dann nicht los, wenn das Buch zugeklappt neben einem liegt – weiterlesen ist ein Muss. Schnell war ich in Luna Moors Leben gefangen. Auf ganz verschiedene Art und Weisen bringt Bentow die Handlung voran. Mal liest man aus der Sicht der Hauptfiguren, mal bekommt man einen Einblick in das momentane Buchprojekt, an dem Luna Moor arbeitet. Diesem Wechsel stand ich erst etwas skeptisch gegenüber, denn oft klappt das leider nicht so, wie der Autor sich das wünscht und es gehen Informationen verloren oder kommen nicht so wichtig rüber, wie sie es sollten. Glücklicherweise war das hier gar nicht der Fall, der Erzählstil blieb durch und durch fesselnd und spannend!

Ich muss zugeben, dass Luna nicht mein liebster Charakter war. Genauso wenig wie Leon, der Sohn ihrer besten Freundin, der sie mehr oder weniger unfreiwillig auf ihrer Reise in ihre eigene Vergangenheit begleitet. Die Figuren blieben mir im Eifer des Gefechts fast ein bisschen zu gesichtslos, manchmal konnte ich bestimmte Handlungen nicht recht nachvollziehen oder ich konnte nur den Kopf schütteln über zu viel Egoismus und über Lunas geringes Verantwortungsbewusstsein. Auch die Beziehung dieser beiden Figuren untereinander hat mich manchmal etwas grübelnd zurückgelassen.

Zum Ende hin wird es dann noch einmal super unheimlich, es handelt sich auf jeden Fall um einen Thriller, den zart besaitete lieber nicht am Abend (oder allein) lesen sollten – ich zähle mich da übrigens mit dazu, spreche also aus Erfahrung. 😀

 

Fazit

Da die Spannung bei diesem Psychothriller permanent hoch bleibt haben mich die an manchen Stellen etwas zu durchsichtigen Charaktere nicht allzu sehr gestört. Die Handlung konnte mich vollends überzeugen und für mich hat Bentow wieder einen sehr gelungenen Thriller geschrieben, den ich euch nur wärmstens ans Herz legen möchte!

 

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥

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