Ein dunkler Trieb von L. U. Ulder

Droemer Knaur, Thriller, 444 Seiten, Taschenbuch, hier beim Verlag ansehen!

 

Inhalt

Björn Liebermann wird von Hamburg nach Berlin versetzt. Damit tut er vor allen Dingen seiner Freundin Franziska einen Gefallen, denn dort hat sie einen neuen fabelhaften Job ergattern können. Als Björn allerdings nicht in die Abteilung gelangt, die ihm versprochen wurde, sondern stattdessen wegen eines Krankheitsfalls bei der Mordkommission aushelfen muss, ist ein schnelles und friedliches Einleben in Berlin zum Scheitern verurteilt. Schon bald bestimmt ein grausamer Fall an einer Prostituierten Björns berufliches Leben, das eigentlich so ganz anders hätte laufen sollen. Daraus entpuppt sich nicht nur ein kniffliger Fall, sondern auch eine persönliche Herausforderung für den Ermittler. Was hat es mit dem grausigen Mord auf sich?

Meinung

Selten habe ich erlebt, dass ein Titel so gut zum Inhalt passt. Der Leser wird schon zu Beginn mitgenommen in die Gedankenwelt des Täters. Beängstigend und packend fängt der Fall an und reißt einen sofort mit sich. Die Spannung ist von der ersten Seite an da und mag einen auch im weiteren Verlauf nicht mehr loslassen. Die dunklen Triebe des Täters, aber auch die weniger gewaltvollen, dafür aber genauso dunklen Triebe der Menschen um Björn herum kommen Stück für Stück zum Vorschein und garantieren sowohl Nervenkitzel als auch den Wunsch, endlich dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

Die Charaktere sind sehr interessant. Einige der Ermittler in der Mordkommission blieben mir leider bis zum Schluss ein wenig fremd, aber im Ansatz waren sie alle authentisch. Gerne mochte ich Björn, unseren Protagonisten. Obwohl es in der Inhaltsangabe anmuten mag, dass er sich einigelt und unglücklich durchs Leben geht, legt er eine erstaunliche Durchsetzungskraft an den Tag. Er sagt seinen Problemen den Kampf an und lässt sich nicht unterkriegen. Diese Charakterzüge mochte ich unheimlich gerne und sie haben schnell dazu geführt, dass Björn einer meiner liebsten Charakter in diesem Buch wurde. Wir werden in sein Privatleben mitgenommen und wer mich kennt, der weiß, dass ich in dem Punkt immer etwas skeptisch bin. Denn oft wird hier der Krimi oder Thriller von einem Tagebuch überschattet. Zwar hatte die Beziehung und insbesondere Franziska stark mit Klischees zu tun das hat mich aber nur geringfügig gestört.

Alles in allem kamen mir die Ermittlungen sehr authentisch vor. Hier wird nichts beschönigt oder spannender gemacht, als es tatsächlich ist, sondern wir werden Teil einer sehr realistischen Ermittlung. Die Verdächtigen reagieren glaubhaft, die Spuren werden verfolgt, ohne dass unrealistische Zufälle zu den richtigen Ansätzen führen.

Generell mochte ich den Aufbau des Thrillers sehr gerne und habe mich oftmals vor unerwarteten Wendungen stehen sehen. Hier sorgt nicht nur das Ende für ordentlich Spannung, auch in der Mitte war ich von der Geschichte mehr als überrascht.

Fazit

Ein Thriller, der sich lohnt! Aus verschiedenen Perspektiven wird der Fall aufgerollt, immer spannend und vor allem echt. Trotz winziger Kritikpunkten eine klare Leseempfehlung!

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥

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