Die Liebe zum Regen von Claire Hoffmann

Diana Verlag, Roman, 304 Seiten, Klappenbroschur (14,99 €), hier beim Verlag ansehen!

„Manchmal ist ein Unfall oder eine Katastrophe exakt das, was man braucht.“ (S. 235)

 

Inhalt

Vera ist 57 Jahre alt und genießt ein harmonisches, normales Leben ohne viel Aufregung. Das Chaos bricht jedoch aus, als ihr Mann ihr Hals über Kopf verkündet, dass er nach Afrika reisen werde. Ein Jahr. Ohne sie. Denn Grund dafür findet Vera schnell heraus, genauso wie den Auslöser für ihre ständige Müdigkeit. Und so beschließt Vera kurzerhand, dass auch sie flüchtet und sieht sich schneller als gedacht als Au-Pair im englischen London wieder. Dort trifft sie auf drei absolut unterschiedliche Kinder und Vera merkt schnell, dass sie nicht die Einzige ist, die versucht, vor ihren Problemen davonzurennen.

Meinung

Die Idee von einer Frau, die sich mit 57 als Au-Pair versucht, hat mich im Klappentext sofort angesprochen. Was ich erwartete war ein lustiges Buch, mit einer lustigen Protagonistin, eine kurzweilige Unterhaltung. Was ich bekam war zudem ein Roman, der mich tief bewegt hat und der mich ein paar Tränchen hat verdrücken lassen – sowohl vor Freude als auch vor Trauer.

Das Cover spricht mich leider überhaupt nicht an, aber das ist immerhin Geschmackssache und tut dem fantastischen Inhalt keinen Abbruch.

Claire Hoffmann hat eine unglaublich interessante Protagonistin geschaffen, in der ein Stück von jedem von uns steckt, mit der sich jede identifizieren kann. Sie stößt auf die drei Mädchen, um die sie sich im verregneten London kümmern muss und eckt mit ihnen an. Die Entwicklung der Beziehungen untereinander ist der Autorin phänomenal gelungen. Sehr metaphorisch, aber gleichzeitig sehr echt und gefühlvoll werden sowohl das Leben als auch die Gedanken von Vera geschildert. Spannend bleibt es bis zum Ende, die Frage, ob sich alles zum Guten wenden wird, sorgt für eine immerwährende Spannung in der Geschichte.

Mithilfe von vielen verschiedenen Charakteren wird der typisch englische Lebensstil eingefangen, kurze, herzerwärmende Szenen schieben sich immer wieder ins große Ganze und lockern so die Geschichte auf. Besonders schön fand ich auch immer wieder die kleinen Probleme und Hürden der englischen, aber auch der deutschen Sprache, mit denen alle Figuren früher oder später zu kämpfen haben. Eine wahre Hommage an die Sprache und deren Gewalt!

Während sich Vera rührend um die Mädchen kümmert, bleibt auch ihre eigene Lebensgeschichte nicht zu kurz. Schnell wird klar, dass die Kinder nicht die Einzigen sind, die manchmal etwas Unterstützung nötig haben.

Ein ergreifendes Ende ist der Abschluss dieses Romans, den ich jedem ans Herz legen möchte – es lohnt sich!

 

Fazit

Ein Roman mit einer tollen Stimmung, sehr rührend und überhaupt nicht vorhersehbar – grandioses Debüt der Autorin und absolut lesenswert!

 

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥

 

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